General Re übernimmt Axa-Anteile an Kölnischer Rück

Kaufpreis soll zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. Mark betragen. Von Herbert Fromme, Köln

Anfang 2002 verkauft die Axa-Versicherungsgruppe nach Informationen der Financial Times Deutschland ihre Minderheitsanteile an der Kölnischen Rückversicherung an den Mehrheitseigner General Re. Der bereits vereinbarte Kaufpreis beträgt laut Angaben der General Re zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. DM. Die Kölnische Rück, die zusammen mit ihrer US-Mutter im Markt nur noch als General Cologne Re auftritt, wird dann zu 88,2 Prozent der amerikanischen Gesellschaft gehören. Der Rest befindet sich in Streubesitz.

Die Colonia (heute Axa Colonia) hatte 1994 die Mehrheit an der Kölnischen Rück an die General Re verkauft. Zu diesem Zweck wurde die General-Re-CKAG Reinsurance and Investment in Luxemburg gegründet, an der die Axa Colonia 49,9 Prozent und die General Re 50,1 Prozent halten. Die Luxemburger Holding besitzt ihrerseits 56 Prozent der Kölnischen Rück; zusätzlich gehören der General Re 32 Prozent direkt. Die Axa Colonia erhält aus Luxemburg eine Dividende von mindestens 36 Mio. DM jährlich; für 1999 belief sie sich auf 19 Mio. $.

Berichte, nach denen dieses Modell einen steuerschonenden Verkauf der Kölnischen Rück ermöglicht und die Luxemburger Zwischen-Holding nach der vom Finanzamt geforderten Frist von sieben Jahren für ausländische Beteiligungen ab 2002 steuerunschädlich aufgelöst wird (siehe Financial Times Deutschland vom 5. Juni 2000), wurden von der Axa Colonia stets zurückgewiesen.

Peter Lütke-Bornefeld, Vorstands-chef der Kölnischen Rück, erwartet für 2001 eine weitere Verhärtung des Marktes. „In einer Reihe von Segmenten konnten die Prämien erhöht werden, andere sind aber auch 2001 noch nicht risikoadäquat“, sagte er. Das Unternehmen gibt zur Zeit einen ganzen Geschäftsbereich auf, das so genannte proportionale fakultative Geschäft mit einem Volumen von 250 Mio. DM weltweit. „Rund 65 Prozent sind bereits gekündigt.“ Man hoffe, das Geschäft mit anderen Deckungsformen zumindest teilweise zu behalten.

In der Schaden-und Unfall-Rückversicherung erwartet der Konzern wegen seiner restriktiven Zeichnungspolitik Nullwachstum, in der Lebens-Rückversicherung eine Erhöhung der Beitragseinnahmen um rund fünf Prozent. Per saldo wären dies drei Prozent.

Die Bruttoprämieneinnahmen der Gruppe stiegen 2000 um 8,7 Prozent auf 4,32 Mrd. Euro. Netto (nach Zahlung der eigenen Rückversicherungsprämie) lagen sie mit 3,91 Mrd. Euro um 11,6 Prozent höher.

Die zentrale Messgröße für den Erfolg einer Rückversicherung ist die „Combined Ratio“ oder Schaden-und Kostenquote. Sie drückt aus, wie hoch Schadenaufwand plus Kosten in Prozent der Beitragseinnahmen sind. Die Kölnische-Rück-Gruppe konnte ihre Ratio von 111,0 Prozent in 1999 auf 108,6 Prozent in 2000 verbessern – aber nur, weil sie eine geringere Belastung aus Naturkatastrophen und Großschäden verzeichnete. Nach Kapitalerträgen von 460 Mio. Euro (1999: 409 Mio. Euro ) wies die Gruppe 2000 einen Vorsteuergewinn von 128 Mio. Euro (35 Mio. Euro ) aus. Die Auflösung von latenten Steuerpositionen ermöglichte einen Nachsteuergewinn von 182 Mio. Euro, nach 21 Mio. Euro im Vorjahr.

Quelle: Financial Times Deutschland

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