Gerling sucht Partnerschaft mit Hannover Leben

Von Herbert Fromme, Köln Für ein Zusammengehen mit der Hannoverschen, dem aggressiven Direktversicherer, interessieren sich jetzt auch deutsche Versicherungskonzerne. Die Hannoversche Leben hat, wie berichtet, die Investmentbank Merrill Lynch damit beauftragt, einen Partner zu suchen. Unter den Interessenten befinden sich niederländische, britische, französische und Schweizer Versicherer.

In Deutschland zeigt sich unter anderem der Gerling-Konzern an einer engen Kooperation interessiert. „Wir würden gerne mit der Hannoverschen Leben zusammengehen“, sagte Konzernvorstand Jochen Aymanns. Gerling habe noch keinen Direktversicherer. „Wir arbeiten in vielen gut laufenden Konsortialverträgen zusammen.“ Die Hannoversche Leben und Gerling sind beide in der betrieblichen Altersversorgung tätig. Es gebe keine Verhandlungen, sagte Aymanns, man spreche aber oft miteinander.

Hannover-Leben-Chef Eckart von Uckermann begründet die Suche nach einem Partner mit dem Boom in der betrieblichen Altersvorsorge, bei dem größere Anlagevolumina sinnvoll seien, um mit Großkonzernen konkurrieren zu können.

„Das ist eine tolle Gesellschaft mit einigen Problemen, die jetzt aber überwunden sind“, sagte Aymanns. Die Hannoversche Leben hat kaum noch stille Reserven. Sie musste die Überschussbeteiligung für ihre Kunden von mehr als sechs auf fünf Prozent und damit tiefer als die ebenfalls gebeutelte Konkurrenz senken.

Während Gerling interessiert ist, winkte die Axa ab. „Ihr wurde die Hannoversche Leben angeboten, sie hat das geprüft und abgelehnt“, so ein Marktkenner. Das Unternehmen wollte nicht Stellung nehmen.

Auch bei den Versicherungsvereinen macht man sich Gedanken über die Hannoversche Leben. Sollte das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kommen – was Hannover-Leben-Chef von Uckermann vehement bestreitet – müssten wohl Gruppen mit derselben Rechtsform eine Auffanglösung finden, heißt es. Dazu gehören HUK-Coburg, HDI, VHV und Parion/Gothaer.

Quelle: Financial Times Deutschland

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