Aachen-Münchener sieht Riester-Rente als Türöffner

Von Ilse Schlingensiepen, Bergisch-Gladbach Die Aachener und Münchener Versicherungen wollen auch in diesem Jahr überdurchschnittlich stark wachsen. Helfen soll dabei die Riester-Rente. Zwar könne man mit diesen Policen in den nächsten Jahren kein Geld verdienen, sagte Michael Kalka, Chef der beiden Gesellschaften Aachener und Münchener Leben (AML) und Aachener und Münchener Versicherung (AMV). Aber über die Kontakte mit den Kunden könne man gut andere Produkte des Konzerns platzieren. Zur Zeit haben Kunden im Schnitt noch nicht mal zwei Verträge bei der Gruppe. „Wir wollen, dass jeder mindestens fünf Verträge bei uns abschließt“, sagte er. Die Aachener und Münchener Versicherungen gehören zum AMB-Konzern und damit zur italienischen Generali-Gruppe.

Im Vertrieb setzt Kalka seine Hoffnungen auf die Beratertruppen der Deutsche Vermögensberatung (DVAG), an der der AMB-Konzern knapp 50 Prozent hält. Die DVAG hat der AML in 2001 78 Prozent des Neugeschäfts gebracht, bei der AMV waren es 29 Prozent. Über den Generali-Partner Commerzbank kommt kein Geschäft für AMV und AML – Privatkundenverträge gehen innerhalb des AMB-Konzerns zur Volksfürsorge, betriebliche Altersvorsorge zu einer speziellen Einheit.

Im Jahr 2001 verkaufte die AML 280 000 Riester-Policen, bis Ende 2002 sollen es 600 000 sein. In der betrieblichen Altersversorgung sei die AML noch nicht so gut positioniert, sagte Kalka. Hier sollen Gewerbekunden im Mittelpunkt stehen.

Die Bruttobeiträge der AML stiegen um 9,6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro, deutlich mehr als das Branchenwachstum von 1,5 Prozent. Auch beim Neugeschäft schnitt der Versicherer besser ab als der Markt. Er legte im laufenden Jahresbeitrag um 23,7 Prozent auf 477 Mio. Euro zu, der Markt nur um 15,9 Prozent. Die Kapitalanlagen der AML stiegen um 4,6 Prozent auf 17 Mrd. Euro. Die Nettoerträge daraus verschlechterten sich von 1,1 Mrd. Euro in 2000 auf 937 Mio. Euro, die Nettoverzinsung ging von 7,6 Prozent auf 6,2 Prozent zurück.Die Bewertungsreserven betrugen Ende 2001 nur noch 3,6 Prozent der Kapitalanlagen, nach 7,1 Prozent im Vorjahr – Markführer Allianz zeigt dagegen elf Prozent.

Die AMV verbuchte Prämieneinnahmen von 1,2 Mrd. Euro, ein Plus von 4,5 Prozent. In der Autoversicherung sieht sie eine Trendwende. Die Gesellschaft hat sich von unrentablem Geschäft getrennt, zudem ist marktweit die Schadenhäufigkeit zurückgegangen. Die Autosparte mache zwar immer noch technische Verluste, sie seien aber deutlich niedriger ausgefallen, sagte Vorstand Gerhard Guntermann.

Quelle: Financial Times Deutschland

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