Asbestlasten noch lange teuer für Versicherer

Moody’s erwartet negativen Einfluss auf Ratings

Von Herbert Fromme, Köln Die drastische Erhöhung der Schadenreserven zahlreicher US-Versicherer für Asbestansprüche ist mit dem im Jahr 2001 verbuchten Milliardenaufwand keineswegs erledigt. Asbest wird die Branche auch 2002 und lange darüber hinaus hohe Summen kosten, sagt die Ratingagentur Moody’s voraus. Entsprechend hart werden auch die Rückversicherer betroffen sein.

In den USA hat die Anspruchswelle wegen Asbesterkrankungen in den letzten zwei Jahren dramatisch zugenommen. Zunehmend verklagen Geschädigte, die irgendwann zwischen 1945 und 1980 in Kontakt mit Asbest kamen, nicht nur Hersteller, sondern auch die Asbest verarbeitenden Branchen und sogar Versicherer, wenn sie Arbeitssicherheitszertifikate für Asbestbetriebe ausgestellt haben. Im Jahr 2000 wurden 60 000 Ansprüche gestellt – in den 90ern waren es 20 000 pro Jahr.

Als Konsequenz erhöhten die betroffenen US-Versicherer 2001 ihre Schadenreserven für Asbestfälle drastisch. Ihre Rückversicherer mussten mitziehen. Das traf beispielsweise die Münchener Rück und die Gerling Globale Rück. Bei Gerling hatten die hohen Verluste weit reichende Auswirkungen für den Konzern.

Moody’s erwartet, dass die Asbestsituation das Rating der betroffenen Versicherer negativ beeinflussen kann, trotz des momentanen Aufschwungs in der Branche.

Quelle: Financial Times Deutschland

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