Hapag-Lloyd erwartet für 2002 deutlichen Gewinnrückgang

Von Herbert Fromme, Hamburg Die Reederei-und Logistik-Gruppe Hapag-Lloyd, die zu Preussag gehört, erwartet nach dem Rekordjahr 2001 für dieses Jahr einen deutlich geringeren Gewinn. Vor allem die Krise in der Containerschifffahrt sorgt für die Talfahrt. Trotz der Einbußen werde man aber schwarze Zahlen schreiben.

Die Schifffahrt ist der wichtigste Geschäftsbereich des Hamburger Konzerns. Außerdem gehört ihm die Logistikgruppe VTG Lehnkering, der französische Fertiggebäude-Spezialist Algeco und die Spedition Pracht. Die Fluglinie Hapag-Lloyd wird dagegen direkt von der Mutter in Hannover geführt.

„Transport und Logistik litten beide unter der konjunkturellen Abschwächung“, sagte Konzernchef Michael Behrendt, der am 1. Januar Bernd Wrede ablöste. Trotzdem habe die Gruppe mit 3,9 Mrd. Euro Umsatz – ein Plus von acht Prozent – und einem um 20 Prozent gesteigerten Vorsteuerergebnis von 299 Mio. Euro in 2001 ein hervorragendes Ergebnis erzielt.

Das wird sich 2002 nicht halten lassen. Nach dem 11. September kam es zu massiven Rückgängen im Transportvolumen der Hapag-Lloyd-Schiffe. Januar und Februar waren immer noch deutlich schwächer als die Vorjahresmonate, sagte Vorstand Günther Casjens, der für die Containerschifffahrt zuständig ist. Im April habe es dagegen wieder ein Rekordvolumen gegeben. Casjens: „Ob das anhält, ist aber fraglich.“

Seit Oktober sind die Transportpreise um bis zu 20 Prozent eingebrochen. „Wir haben jetzt die Preise zum 1. April um rund fünf bis zehn Prozent erhöht. Ob wir das durchsetzen können, wird sich erst im Mai zeigen“, sagte Casjens. Auf jeden Fall will er auch 2002 wieder stärker wachsen als die Konkurrenz und peilt eine Steigerung um acht Prozent an – die selbe Wachstumsrate wie 2001, als Hapag-Lloyd 1,7 Millionen Standardcontainer auf den Meeren beförderte, damit 2,2 Mrd. Euro umsetzte und 187 Mio. Euro Gewinn machte. „Der Markt als ganzes wächst nur um drei bis fünf Prozent“, glaubt Casjens.

Weniger günstig verlief die Kreuzfahrt. Das Flaggschiff „Europa“ und zwei weitere Schiffe fuhren 154 Mio. Euro Umsatz ein, ein Rückgang um 21 Mio. Euro. Den kleinen Verlust von 1,7 Mio. Euro will die Gruppe in diesem Jahr wieder ins Positive drehen.Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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