HDI will Industrie preiswerteste Deckung bieten

Der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) will seinem Namen wieder alle Ehre machen und erreichen, dass die Wirtschaft ihn als ihre eigene Organisation begreift. Das Hannoveraner Unternehmen will industrielle Risiken günstig abdecken, weil es mit äußerst niedrigen Kosten arbeitet.

„Das heißt aber nicht, dass nicht auch wir an bestimmten Stellen höhere Preise brauchen oder Bedingungen herausnehmen müssen“, sagte Konzernchef Wolf-Dieter Baumgartl bei einem Symposium des Deutschen Versicherungs-Schutzverbands, dem Interessenverband industrieller Versicherungskunden.

Nach dem Anschlag auf das World Trade Center stiegen die Preise in der seit Jahren verlustbringenden Industrieversicherung drastisch, viele Versicherer boten gar keine Deckungen mehr an. Die Allianz will künftig mehr Kapazitäten zur Verfügung stellen, aber an ihrer harten Preispolitik festhalten. „Der HDI strebt ganz klar die Kostenführerschaft an“, sagte Baumgartl. Kapazitäten ständen genug zur Verfügung. Der HDI ist nach Marktführer Allianz und Gerling der drittgrößte deutsche Industrieversicherer.

Die Preise hängen auch von den Rückversicherern ab, über die Erstversicherer einen Teil ihrer Risiken abdecken. Ende Oktober finden in Baden-Baden wichtige Verhandlungen über Verträge für 2003 statt. Die Allianz will schon ab Oktober Industriekunden Angebote für 2003 unterbreiten. Der HDI zeichnet bereits Verträge, er hat mit der Hannover Rück einen eigenen Rückversicherer. „Die Rückversicherungskapazitäten des HDI stehen seit Februar/März diesen Jahres“, sagte Baumgartl.

Der HDI ist ein Verein auf Gegenseitigkeit. Kunden sind also gleichzeitig Mitglieder. Die Industrie selbst hatte den HDI 1903 ins Leben gerufen. Trotzdem überlegten Großunternehmen im Frühjahr, einen eigenen Versicherer zu gründen oder zu kaufen. Die Pläne wurden zwar fallen gelassen, haben dem HDI aber zu denken gegeben. Schließlich gebe es mit dem HDI bereits einen Versicherer der Industrie, sagte Baumgartl. „Offenbar haben wir das zu wenig verdeutlicht. Wir werden daran arbeiten.“

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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