Kapitalanleger AM Generali Invest wächst aus eigener Kraft

Neue Verträge mit Mazda und Leybold Vacuum

Von Claudia Wanner und Herbert Fromme, Köln Die Kapitalanlagegesellschaft (KAG) AM Generali Invest will bei der erwarteten Konsolidierung der Fondsbranche keine aktive Rolle spielen. Geschäftsführer Heinz Gawlak erteilt Übernahmephantasien eine Absage. „Wir halten uns da im Moment raus“, sagt er.

Im Börsenboom der 90er Jahre haben zahlreiche Versicherer eigene KAGen gegründet. Doch im desolaten Kapitalmarktumfeld haben es vor allem kleine Gesellschaften schwer, Fonds abzusetzen und Geld zu verdienen. Branchenexperten erwarten eine Welle von Übernahmen. Die Gerling Gruppe hat ihre Anlagegesellschaft bereits zum Verkauf gestellt.

AM Generali Invest, seit April 2000 aktiv, gehört mit einem verwalteten Vermögen von 4,7 Mrd. Euro zu den kleinen Anbietern. Der Löwenanteil wird als Spezialfonds für die Versicherungen der AM-Generali-Gruppe verwaltet, zu der die Gesellschaft gehört. Insgesamt 700 Mio. Euro entfallen auf die Publikumsfonds. Selbst innerhalb der Gruppe besteht Wachstumspotenzial. Die AMB-Gesellschaften verwalten fast 70 Mrd. Euro, den größten Teil davon direkt oder bei der hauseigenen Finanzanlagen-Management. Für institutionelle Anleger außerhalb der Gruppe ist die KAG bisher noch nicht tätig. „Es laufen aber Vorgespräche“, sagt Gawlak.

Auch beim Vertrieb der Publikumsfonds konzentriert sich AM Generali Invest bisher auf das eigene Haus. Die Vertriebe der Konzerngesellschaften, zu denen Aachener und Münchener, Volksfürsorge und die Bausparkasse Badenia gehören, haben die Fonds im Angebot. Außerdem sucht Gawlak den Zugang zur betrieblichen Altersversorgung. Mit der deutschen Niederlassung des Autoherstellers Mazda und der Kölner Leybold Vacuum wurden Fondslösungen für diesen Bereich und die Altersteilzeit verabredet.

Auch Gawlak erwartet in den kommenden zwei Jahren eine Konsolidierung in der Branche. „Doch nur weil viele der Versicherungs-KAGen als letzte auf den Markt gekommen sind, müssen sie nicht die ersten sein, die verschwinden.“

Die Notwendigkeit zur verstärkten Spezialisierung sieht er nicht. „Eine vernünftige Abwicklung nah am Kunden ist für beide Seiten das Beste“, äußert er seine Zweifel an der derzeit viel beschworenen Master-KAG. Sie bündelt Spezialfonds bei einem Verwalter, der die Abwicklung übernimmt. Andere KAGen fungieren nur als Berater für die Vermögensverwaltung. Die Probleme der Zusammenarbeit mit externen Beratern werden dabei unterschätzt, glaubt Gawlak und verweist auf seine Erfahrungen als Manager institutioneller Vermögen.

Gawlaks Gesellschaft komme zugute, dass sie innerhalb der Generali-Gruppe zahlreiche Synergien nutzen könne. So stützt sich AM Generali Invest auf das Research des konzerneigenen Finanzanlagen-Management.

Zitat:

„Eine vernünftige Abwicklung nah am Kunden ist das Beste“ – Heinz Gawlak.

Quelle: Financial Times Deutschland

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