Swiss Re spricht über Zukauf mit General Electric

GE will Lebens-Rückversicherer bereits seit langem abstoßen

Von Herbert Fromme, Köln Swiss Re, zweitgrößter Rückversicherer der Welt, führt nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Donnerstag Gespräche mit General Electric (GE) über den Kauf der Lebens-Rückversicherung der entsprechenden GE-Sparte Employers Re. Zu diesem Bereich gehört auch die GE Frankona in München.

GE sucht seit zwei Jahren einen Käufer für den defizitären Rückversicherer, der Nummer vier in der Welt. Auch ein Börsengang war erwogen worden. Für die gesamte Gruppe hat sich bislang kein Interessent gefunden. Jetzt wird ein Teilverkauf probiert. Der geforderte Preis – berichtet wird von 2 Mrd. $ nur für das Lebens-Rückversicherungsgeschäft – dürfte eine hohe Hürde werden. Allerdings würde die Swiss Re mit dem Zukauf ihre Position als Weltmarktführer im Lebens-Rückgeschäft deutlich ausbauen. Der neue Swiss-Re-Chef John Coomber, der seit dem 1. Januar 2003 das Unternehmen leitet, stammt aus der Lebens-Rückversicherung.

Gleichzeitig stehen die Schweizer gemeinsam mit der Deutschen Bank kurz vor der Übernahme des Kreditversicherers Gerling NCM vom angeschlagenen Gerling-Konzern. Einzelheiten sollen heute bekannt gegeben werden. Die Swiss Re will verhindern, dass Gerling NCM von den Turbulenzen des Kölner Konzern beschädigt wird. Sie hält bereits 25 Prozent an dem Kreditversicherer.

Einen Teil des Geldes für die Vorhaben holt sich Swiss Re gerade durch den Verkauf ihrer 15 Prozent an dem Bermuda-Rückversicherer Partner Re. Nach Angaben von Analysten gegenüber der Agentur Reuters könnte der Verkauf den Schweizern 250 Mio. $ Gewinn bringen.

Gleichzeitig will der Rückversicherer seine Investitionen mit reduziertem Risikoprofil fahren und die Ressourcen auf das operative Geschäft konzentrieren. Deswegen verlässt Investmentchef Giuseppe Benelli den Konzern, wie Mittwoch bekannt wurde. Seine Aufgabe übernimmt Jacques Aigrain, der weiterhin die operative Abteilung Financial Services leiten wird. Das Unternehmen begründete den Schritt mit einer Anpassung der Anlagephilosophie.

Quelle: Financial Times Deutschland

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