Aktienkurs der Münchener Rück bricht ein

Weltmarktführer plant Kapitalerhöhung

Von Herbert Fromme, Köln, und Meike Schreiber, Frankfurt Pläne des Versicherungskonzerns Münchener Rück für weitere massive Kapitalmaßnahmen haben die Aktie gestern zeitweilig deutlich nach unten gedrückt: Kurz nach Börsenstart sackte das Papier um 4,3 Prozent auf 93,5 Euro ab. Zum Ende erholte es sich wieder leicht und schloss bei 99 Euro – ein Minus von 3,9 Prozent. Die FTD hatte gestern über Pläne des weltgrößten Rückversicherers berichtet, Investoren um bis zu 4 Mrd. Euro frisches Geld zu bitten. Die Münchener Rück hatte die Märkte erst im April mit zwei Anleihen über zusammen 3,4 Mrd. Euro angezapft.

Das Unternehmen steht unter starkem Druck der Ratingagenturen, vor allem von Standard & Poor’s. Ohne rasche Stärkung der Kapitalbasis durch frisches Geld droht eine Absenkung der Bewertung vom ohnehin mittelmäßigen „AA-“ auf „A“. Das wäre im gegenwärtigen Marktumfeld eine Katastrophe für die Münchener, deren wichtigste Konkurrenten bessere Bewertungen aufweisen.

Für die Aktie müssten die Kapitalmaßnahmen nicht unbedingt negativ sein. „Mittelfristig könnte sich die Kapitalerhöhung sogar positiv auf den Kurs der Münchener Rück auswirken, weil dann die ständige Bedrohung aus dem Markt ist“, sagte Sven Janssen, Analyst des Bankhauses Metzler.

Quelle: Financial Times Deutschland

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