Lebensversicherer verdienen weniger mit Kapitalanlagen

Hamburg-Mannheimer ist der große Verlierer im Markt

Die Rendite der Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherer ist im vergangenen Jahr abgestürzt. Nach Berechnungen des Branchendienstes Map-Report sank die Nettorendite von 6,16 Prozent in 2001 auf 4,14 Prozent. Unter Einbeziehung der stillen Lasten dürfte der tatsächliche Wert bei 2,1 Prozent liegen, schätzt Map-Report-Herausgeber Manfred Poweleit. In den 90er Jahren betrug die Nettorendite 7,5 Prozent.

Entsprechend dramatisch gingen die Zuflüsse zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zurück. Die RfB ist mit dem Eigenkapital das zentrale Sicherheitsmittel der Versicherer für Krisen. Aus diesem Topf wird die Verzinsung der Kundengelder finanziert. In den Jahren 1991 bis 2001 flossen noch zwischen 20 bis 31 Prozent der Beitragseinnahmen in die RfB, 2002 nur noch sieben Prozent. „Viele Anbieter schafften gar keine Zuführung mehr“, sagte Poweleit.

Der große Verlierer im deutschen Lebensversicherungsmarkt ist dem Map-Report zufolge die zur Münchener Rück gehörende Hamburg-Mannheimer. Sie war bis 2001 nach Marktführer Allianz der zweitgrößte deutsche Lebensversicherer. Diese Position nimmt nun die Aachener und Münchener Lebensversicherung mit einem Marktanteil von 4,63 Prozent ein. Der Marktanteil der Hamburg-Mannheimer sank von 6,15 Prozent in 1991 auf 4,61 Prozent. Das Unternehmen gibt bis zu fünf Prozent der Beitragseinnahmen mehr für Abschlusskosten aus als die Konkurrenz. Gleichzeitig liegt die Stornoquote mit 6,14 Prozent des Vertragsbestandes um fast 35 Prozent über dem Marktdurchschnitt.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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