Sparkassen einigen sich auf neuen Versicherungschef

Wolff von der Sahl steht an der Spitze der fusionierten Gruppe

Von Herbert Fromme, Köln Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl wird nach Informationen der FTD aus Versicherungskreisen Chef des neuen fusionierten Sparkassenversicherers, der aus dem Zusammenschluss der Unternehmen in Baden-Württemberg und Hessen-Nassau-Thüringen hervorgeht. Wolff von der Sahl ist zur Zeit Vorstandsvorsitzender der Sparkassenversicherung Hessen-Nassau-Thüringen in Wiesbaden, des kleineren Fusionspartners. Am kommenden Freitag wollen die Sparkassenverbände, denen die Versicherer gehören, die bis zuletzt umstrittene Entscheidung bekannt geben.

Stuttgart hatte sich lange gegen Wolff von der Sahl als Chef der Gruppe gewehrt. Headhunter wurden mit der Suche nach einem externen Kandidaten beauftragt. Aber die Verbände konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Jetzt setzte sich Wiesbaden durch. Damit können auch die anderen Vorstände benannt werden. Den Vertrieb soll Frank Reuter aus Stuttgart leiten, so die Kreise.

Die Ernennung Wolff von der Sahls als Konzernchef könnte auch der SPD-Opposition im hessischen Landtag den Wind aus den Segeln nehmen. Sie argumentiert, Hessen sei der Verlierer der Fusion, weil der neue Konzern und seine Töchter ihren Sitz in Stuttgart haben und nur ein Vorstandsressort in Wiesbaden verbleibt. Die SPD versucht mit einem Antrag, den der Landtag am 11. Mai diskutiert, die Fusion noch zu torpedieren: Die Landesregierung dürfe dem Zusammenschluss nur zustimmen, wenn eine der Aktiengesellschaften des neuen Konzerns ihren Sitz in Wiesbaden habe und die Vollzeitstellen in den betroffenen Bundesländern vertraglich festgeschrieben werden.

Ein Sprecher der CDU-Landesregierung erklärte, man habe „für hessische Interessen gekämpft und ein gutes Ergebnis erreicht“. Dazu gehörten der eine Vorstandssitz in Wiesbaden und ein „paritätischer Stellenabbau“, der alle Standorte gleich treffe. Da für die Fusion kein Staatsvertrag nötig sei, habe das Land ohnehin nur begrenzte Einflussmöglichkeiten, sagte er.

Quelle: Financial Times Deutschland

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