Versicherungen für Schiffe und Güter bleiben teuer

Steigende Warenwerte stellen zunehmend ein Problem dar

Von Herbert Fromme, München Industrie, Handel und Reeder können nicht mit einem Rückgang der in den vergangenen Jahren drastisch gestiegenen Preise für die Versicherungen von Waren und Schiffen rechnen. Das sagte Christian Kluge, Vorstandsmitglied der Münchener Rück, vor Journalisten. Bis auf den Bereich Öl- und Gasplattformen sei kein Abbröckeln der Preise festzustellen. „Im Gegenteil: In Bereichen wie der Kaskoversicherung des eigentlichen Schiffswerts gehen die Versicherungsraten sogar nach oben, aber von einem sehr niedrigen Niveau“, sagte Münchener-Rück-Experte Thomas Artmann.

Die Münchener Rück erwartet deshalb auch für dieses Jahr „ein sehr gutes Ergebnis“ aus dem Segment Transportversicherung. Im Jahr 2003 nahm das Unternehmen hier 822 Mio. Euro ein. Die Schaden- und Kostenquote des Weltmarktführers lag bei 91 % der Beitragseinnahmen. In den beiden katastrophalen Vorjahren waren es 129 % und 122 %.

Sorgen machen der Münchener Rück nach wie vor die zu niedrigen Preise für die Schiffsversicherung, die vor allem britische und skandinavische Unternehmen sehr billig anbieten. Die Neubauversicherung sei durch Großschäden wie den des Kreuzfahrers „Pride of America“ stark belastet. Das Schiff sank kurz vor Ablieferung durch die Lloyd Werft in Bremerhaven.

Die Wertkonzentration durch den Einsatz von Containern stellt die Assekuranz ebenfalls vor große Probleme. „Mit Blick auf Konsumgüter oder elektronische Geräte gehen wir von Werten bis zu 1,5 Mio. Euro pro Container aus“, sagte Dieter Berg, Leiter Transportversicherung des Unternehmens. Beim Erdbeben im japanischen Kobe 1995 sei ein Container im Hafen zerstört worden, der für 5 Mio. $ Chanel-Parfüm geladen hatte. Im Durchschnitt rechnet die Münchener Rück mit einem Ladungswert von 50 000 Euro pro Container.

„Großcontainerschiffe tragen heute bis zu 8500 Standardcontainer“, sagte Kapitän Edwin Mast, nautischer Experte der Münchener Rück. Schiff und Ladung zusammen hätten einen Wert von 550 Mio. $.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit