Gericht verbietet Renditeangaben im Schiffsfondsprospekt

Einstweilige Anordnung gegen MPC Capital wegen Flottenfonds

Von Herbert Fromme, Köln Das Landgericht Hamburg hat dem Hamburger Fondsanbieter MPC Capital verboten, mit bestimmten Renditeangaben im Prospekt für seinen Flottenfonds zu werben. Das bestätigte ein Sprecher. „Wir haben die Verfügung gerade erhalten“, sagte er gestern. Sie wurde vom „Verband sozialer Wettbewerb“ in Berlin erwirkt und geht möglicherweise auf die Beschwerde eines Konkurrenten zurück, hieß es in Schifffahrtskreisen.

Im Prospekt hatte MPC Capital unter der Überschrift „Rendite“ die erwarteten jährlichen Ausschüttungen an die Anleger aufgelistet, die sich zwischen 11 und 14,5 % bewegen. Darin sind aber auch die Rückzahlungen des Originalkapitals enthalten. Die verdiente Rendite liegt nach Angaben des Schiffsfinanzierungsexperten Jürgen Dobert tatsächlich eher bei 5,5 %. „Der Vermögenszuwachs soll nach Angaben von MPC bei 12 Jahren Laufzeit auf 100 000 Euro rund 66 000 Euro betragen“, sagte Dobert.

Der MPC-Sprecher sagte, MPC Capital werde die Prospekte nicht weiter verwenden. „Der Fonds ist ohnehin fertig platziert.“ Insgesamt hat das Unternehmen bei Privatanlegern 270 Mio. $ eingesammelt. Sie dienen zur Teilfinanzierung einer Containerschiffsflotte mit 14 gebrauchten Schiffen, die von der Reederei P&O Nedlloyd für 721 Mio. $ an den Fonds verkauft und dann zurückgechartert werden. Die restlichen 451 Mio. $ stammen von Banken.

Quelle: Financial Times Deutschland

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