Finanzvertrieb AWD schließt Lebensversicherungs-Lücke

Bestes erstes Quartal in der Unternehmensgeschichte

Der Hannoveraner Finanzvertrieb AWD ist mit seinem Ersatzprodukt für die Kapitallebensversicherung, den Fondssparplänen mit Risikoschutz, kräftig gewachsen: „Die Nachfrage nach diesen Verträgen ist sehr stark“, sagte ein AWD-Sprecher. Im ersten Quartal 2005 ist das Investment-Geschäft des im MDAX-gelisteten Konzerns um rund 60 Prozent auf einen Gesamtumsatzanteil von acht Prozent gewachsen.

Das Unternehmen verzeichnet das beste erste Quartal seiner Geschichte. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vergleichszeitzeitraum des Vorjahres um 2,1 Prozent auf 156,8 Mio. Euro. Dank niedrigerer Kosten stieg der Gewinn um knapp 30 Prozent auf 13,5 Mio. Euro. „Im Zuge der Änderungen durch das Alterseinkünftegesetz werden zunehmend die neuen Rürup-Renten nachgefragt, besonders stark die so genannten Riester-Verträge und Fondssparpläne“, sagte AWD-Chef Carsten Marschmeyer.

AWD verkauft keine eigenen Finanzdienstleistungen, sondern Verträge für Versicherer, Banken und Fondsgesellschaften. Das Unternehmen lebt von den Provisionen. Seit dem 1. Januar muss die Branche erheblichen Änderungen verkraften. Fondsgebundene und kapitalbildende Lebensversicherungen sind für Kunden unattraktiver als früher, weil das Steuerprivileg für diese Verträge weggefallen ist. Kunden, die einen neuen Vertrag abschließen, müssen bei der Auszahlung für den Ertragsanteil Steuern zahlen. Die Versicherer haben keinen Ersatz für den ehemaligen Verkaufsschlager.

Um die Lücke zu füllen, verkauft AWD seit Januar einen so genannten Policenfonds für Fondsgesellschaften wie Dit oder DWS. Die Fondssparpläne können mit einen Todesfall- oder Berufsunfähigkeitsschutz kombiniert werden, der von Versicherern kommt. Für die Policenfonds erhält AWD wie bei einer Kapitallebensversicherung eine Vorabprovision, die Kunden müssen die Auszahlungen nach Angaben von AWD nicht versteuern. Im ersten Quartal hat AWD jeweils mehrere tausend Rürup-Renten, Riester-Renten und Policenfonds verkauft.

Der größte Konkurrent von AWD, der Heidelberger Finanzvertrieb MLP, hat im 1. Quartal 2005 einen Überschuss von 9,3 Mio. Euro erwirtschaftet, nach 8,9 Mio. Euro in den ersten Monaten 2004. Den Quartalsbericht wird MLP in der kommenden Woche vorlegen.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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