Allianz haftet über britische Versicherungstochter mit

Die Aktienkurse großer Versicherer sind nach den Terroranschlägen von London eingebrochen. Während deutsche Rückversicherer erklärten, sie seien nicht betroffen, ist die Allianz über Tochterunternehmen an dem britischen Versicherungspool für Terrordeckungen beteiligt. Der mögliche Schaden stehe aber noch nicht fest, so ein Sprecher.
In Großbritannien wurde 1993 nach einer Serie von Bombenanschlägen der IRA auf Drängen der Regierung der Pool Re gegründet. Gestern Abend war noch unklar, ob der Versicherungspool auch für die Schäden am Londoner Transportsystem aufkommen muss. Versicherungskreise wiesen darauf hin, dass öffentliche Unternehmen oft nicht versichert sind.
Die Anschläge könnten dem deutschen Spezialversicherer Extremus Aufwind geben. Das Unternehmen wurde 2002 als Folge des 11. September gegründet, leidet aber am mangelnden Interesse der Großindustrie.
„Der Rückgang der Beitragseinnahmen dürfte jetzt gestoppt werden“, sagte Vorstandsvorsitzender Bruno Gas. Allerdings stehen die Vertragsverlängerungen erst im November an. Bis dahin könnte das Thema wieder von der Prioritätenliste der Industrie verschwunden sein.
Zuversichtlich ist Gas, dass nun die Staatshaftung für Extremus verlängert wird – unabhängig vom Ausgang der geplanten Bundestagswahlen. Extremus deckt derzeit Schäden bis zu 2 Mrd. Euro, für weitere 8 Mrd. Euro springt der Staat ein. Probleme könne es jetzt mit der Rückversicherungsdeckung geben, so Gas.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit