DKV hofft im Ausland auf neue Wachstumschancen

Krankenversicherer steigert Gewinn 2005 kräftig

Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) will ihr internationales Geschäft systematisch ausbauen. Bis Ende des Jahrzehnts sollen die Beitragseinnahmen im Ausland von heute fast 600 Mio. Euro auf über 1 Mrd. Euro steigen, kündigte der Vorstandsvorsitzende Günter Dibbern gestern an.

Die DKV gehört zur Ergo-Gruppe der Münchener Rück und ist nach der Debeka der zweitgrößte private Krankenversicherer. Ihr Marktanteil beträgt zurzeit knapp 13 Prozent. „Die DKV wird im Ergo-Verbund gemeinsam mit der Münchener Rück eine integrierte Strategie für den weltweiten Gesundheitsmarkt umsetzen“, sagte Dibbern. Es gehe um einen der größten Wachstumsmärkte überhaupt. 2005 hat der Versicherer in China den Geschäftsbetrieb aufgenommen. Zurzeit prüft er die Märkte in Südkorea und Indien.

Die Konzentration auf das Ausland habe nichts damit zu tun, dass die private Krankenversicherung in Deutschland unter politischem Druck steht, betonte Dibbern. „Das ist eine zufällige zeitliche Übereinstimmung.“

Im inländischen Neugeschäft hofft die DKV, von der anziehenden Konjunktur profitieren und wieder mehr Policen verkaufen zu können. 2005 erzielte sie ein Wachstum der Prämieneinnahmen von 6,3 Prozent auf 3,54 Mrd. Euro. Davon stammte mehr als die Hälfte aus Beitragserhöhungen.

Diese Anpassungen fallen 2006 aber geringer aus, die DKV rechnet in diesem Jahr nur mit einem Beitragsplus von 2,0 bis 3,0 Prozent.

Im Kerngeschäft Vollversicherung musste die DKV 2005 einen Rückgang um 0,3 Prozent auf 801 493 Versicherte hinnehmen und schnitt damit schlechter ab als der Markt. „Diese Zahl liegt unter unseren Zielvorstellungen“, so Dibbern. In der Zusatzversicherung gab es dagegen ein Plus von 80 000 auf 2,17 Millionen Kunden. Der Versicherer steigerte 2005 seinen Jahresüberschuss um 70,1 Prozent auf 79,3 Mio. Euro.

Zitat:

„Es geht um einen der größten Wachs-tumsmärkte“ – Günter Dibbern, Vorstandschef DKV –

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit