RMS sieht Potenzial für Risikomodelle

Spezialanbieter kommt auf deutschsprachigen Markt

Von Herbert Fromme, New York Das Spezialunternehmen für Katastrophenmodelle Risk Management Solutions (RMS) plant einen Vorstoß in die deutschsprachigen Länder. „Wir werden eine Niederlassung in Zürich einrichten, um diese Märkte besser bedienen zu können“, sagte RMS-Chef Hemant Shah der FTD. Damit folgt RMS dem Konkurrenten Applied Insurance Research (AIR), der vor wenigen Wochen in München ein Büro eröffnet hat.

RMS entwickelt für die Versicherungsbranche Großschadenmodelle. Das Unternehmen ist über die Berechnung der Konsequenzen von Hurrikans groß geworden. Allerdings hatte RMS wie die Konkurrenten AIR und Equicat die möglichen Folgen eines Wirbelsturms wie Katrina deutlich unterschätzt. Von Kunden kam daraufhin Kritik.

„In vielerlei Hinsicht ist diese Kritik gerechtfertigt“, sagte Shah. RMS habe die Schwere des Schadens nicht vorhergesehen. „Unsere Standardmodelle enthielten nicht die Überflutung der Stadt New Orleans.“ Jetzt passe man die Modelle an. Kunden verloren habe das Unternehmen nicht. „Im Gegenteil, wir haben Kunden gewonnen.“

Mit Katastrophenmodellen können Versicherer berechnen, wie hoch ein möglicher Schaden in einer Region oder für ein einzelnes Risiko sein könnte. Daraus kann eine Gesellschaft ableiten, ob sie bestimmte Risiken überhaupt übernehmen will – und wenn ja, zu welchem Preis. In den USA spielen die Agenturen seit Hurrikan „Andrew“ 1992 eine wichtige Rolle. Auch Rückversicherer wie die Münchener Rück arbeiten mit externen und zusätzlich internen Modellen.

Europäische Erstversicherer verlassen sich bisher vor allem auf Statistiken über vergangene Schadenerfahrungen, die sich aber zunehmend als unzureichend erweisen. Sie enthalten keine möglichen, aber noch nicht eingetretenen Schäden und lassen sich nicht auf einzelne Risiken herunterbrechen. Deshalb steigt der Bedarf nach Katastrophenmodellen. Diese Marktlücke will Shah nutzen. „Ein wichtiges Arbeitsfeld für uns werden die Überflutungen in Europa sein.“

Quelle: Financial Times Deutschland

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