Talanx-Konzern stellt neue Organisation vor

Sachgeschäft geht wohl nach Hannover, Leben nach Köln

Von Herbert Fromme, Köln Der Versicherungskonzern Talanx will heute sein Standort- und Beschäftigungskonzept für die Integration der Gerling-Gesellschaften publik machen. An den vier Standorten Hannover, Köln, Hamburg und Wiesbaden sollen um 10.30 Uhr die Vorstände unterrichtet werden, um 11 Uhr die Führungskräfte und um 11.30 Uhr die restlichen Belegschaften.

Einzelheiten wollte der Konzern gestern nicht nennen. Branchenkreise gehen davon aus, dass bis zu 2000 Stellen wegfallen könnten. Talanx einschließlich Gerling hat heute über 16 000 Mitarbeiter.

Der Talanx-Konzern hatte 2005 die Gerling-Versicherungsgesellschaften Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) und Gerling Leben übernommen. Sie sollen mit ihren Pendants bei Talanx, den HDI-Gesellschaften, fusioniert werden. Talanx ist jetzt mit mehr als 20 Mrd. Euro Prämieneinnahmen die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe.

Die Schaden- und Unfallversicherung, mit 6 Mrd. Euro der wichtigste Geschäftszweig des Konzerns außer der Rückversicherung, werde künftig von Hannover aus geführt, hieß es in den Branchenkreisen. Dort soll auch die neue Zwischenholding sitzen, zu der künftig HDI Gerling Industrie, HDI Gerling Firmen und Privat, HDI Direkt und HDI Gerling International gehören.

Die Lebensversicherungs-Zwischenholding mit 2,8 Mrd. Euro Prämieneinnahmen werde dagegen in Köln angesiedelt. Zu dieser Gruppe gehören die fusionierte HDI Gerling-Lebensversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds sowie die Aspecta in Hamburg, nicht aber die auf Bankvertrieb spezialisierten CiV und PB Versicherung.

Die Branchenkreise erwarten auch deutliche Änderungen im Auslandsnetz. So soll die große Londoner Gerling-Niederlassung großteils geschlossen werden.

Für den Nachmittag hat Sachchef Christian Hinsch ein Führungskräftetreffen für GKA und HDI in Hannover angesetzt. Das wird von Insidern als Versuch gesehen, die Wogen bei den Gerling-Managern zu glätten. In den letzten Monaten haben zahlreiche wichtige Fachleute das Unternehmen verlassen, unter anderem ein ganzes Team aus der Industrie-Haftpflichtabteilung.

Quelle: Financial Times Deutschland

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