Talanx legt Büros für Industriegeschäft zusammen

Vier Standorte sollen Großkonzerne betreuen

Von Herbert Fromme, München Die Hannoveraner Versicherungsgruppe Talanx plant die Schließung mehrerer Gerling-Standorte für die Betreuung von Industriekunden. Talanx hatte Gerling 2005 übernommen und bereitet zurzeit die Fusion seiner HDI-Versicherer mit den operativen Gerling-Gesellschaften vor.

Nach Informationen der Financial Times Deutschland wird der Standort Frankfurt geschlossen. Das Geschäft wird künftig vom jetzigen HDI-Büro in Mainz mitbetreut. Damit ist der Konzern in der Finanzmetropole selbst nicht mehr vertreten. Der Standort Hamburg wird mit Hannover zusammengelegt, Düsseldorf geht nach Essen. Das gilt jeweils nur für das Großkundengeschäft mit Konzernen, die mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz aufweisen. In München hatten bisher sowohl Gerling als auch HDI Büros, auch sie werden zusammengelegt.

Der Standort Mannheim, an dem Gerling vor allem Vertragsbearbeitung vornahm, soll geschlossen werden. Offiziell bekannt geben will das Unternehmen die Pläne am 22. August. Eine Talanx-Sprecherin wollte nicht Stellung nehmen.

Die deutsche Industrie trauert dem eigenständigen Versicherer Gerling nach und betrachtet die robusten Umbaumaßnahmen der Hannoveraner Konzernführung mit Misstrauen. Die Konzerne fürchten eine schlechtere Betreuung, die Gerling-Fachleute genossen einen ausgezeichneten Ruf in der Branche. Zurzeit gibt es eine regelrechte Abwanderungswelle weg von Gerling. So sind zahlreiche Experten aus der Haftpflichtversicherung zum Erzrivalen Allianz Global Corporate & Specialty abgewandert. „Die Tonart hat sich jetzt etwas verändert“, sagte ein Gerling-Insider. Das habe das schlechte Klima bei Gerling bisher aber kaum verbessert.

Talanx hatte vor zwei Wochen bekannt gegeben, dass durch die Übernahme 1800 der 16 800 Arbeitsplätze wegfallen und zahlreiche Mitarbeiter umziehen müssen.

Zitat:

„Die Tonart hat sich jetzt etwas verändert“ – Gerling-Insider –

Quelle: Financial Times Deutschland

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