MLP enttäuscht mit schwachem Neugeschäft

Vertrieb verkauft weniger Lebensversicherungen

Von Herbert Fromme, Köln Der Wieslocher Finanzvertrieb MLP hat in den ersten neun Monaten 2006 weniger Lebensversicherungen verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamt-Beitragssumme der abgesetzten Verträge ging um zwei Prozent auf 4,3 Mrd. Euro zurück. Die Provisionseinnahmen daraus blieben mit 212 Mio. Euro aber auf dem Vorjahresniveau. „Mit der Entwicklung bei der Altersvorsorge sind wir nicht zufrieden“, sagte Unternehmenschef Uwe Schroeder-Wildberg in einer Telefonkonferenz.

MLP leidet seit Monaten unter flauen Absatzzahlen im Kerngeschäft. Vertriebschef Eugen Bucher musste im August seinen Hut nehmen, seither verwaltet Schroeder-Wildberg das Ressort kommissarisch. Ein neuer Vertriebschef werde gesucht, sagte er.

Mehrabsatz meldet MLP dagegen bei privaten Krankenversicherungsverträgen. Hier gingen die Jahresbeiträge – die übliche Messgröße für diese Sparte – um 52 Prozent auf 55,8 Mio. Euro nach oben. Dafür zahlten die Versicherer MLP 45,6 Mio. Euro an Provision, verglichen mit 33,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Schroeder-Wildberg sagte, trotz der Reformunsicherheiten habe MLP bewusst den Vertrieb von Krankenverträgen ausgebaut. Spätere Probleme für die Kunden wegen höherer Beiträge nach der Gesundheitsreform sieht er nicht.

Stagnation erlebte das Unternehmen bei der Zahl seiner Vertreter, die bei knapp 2600 verharrte.

Schroeder-Wildberg kündigte einen Schlussspurt für das vierte Quartal an, um den prognostizierten Jahresgewinn vor Steuern von 90 Mio. Euro zu erreichen. In den ersten neun Monaten steigerte MLP den Gewinn um 39 Prozent auf 46 Mio. Euro. Die Aktie stieg um 2,6 Prozent auf 15,34 Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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