Swiss Re wittert Potenzial in Asien

Indischer Gesundheitsmarkt lockt Rückversicherer an

Von Herbert Fromme, Zürich Swiss Re beteiligt sich mit 26 Prozent an dem indischen Gesundheitsdienstleister TTK Healthcare. Nach Angaben von Swiss-Re-Chef Jacques Aigrain erwägt der weltgrößte Rückversicherer auch für China einen ähnlichen Schritt im Bereich Krankenversicherung und Gesundheitswesen.

TTK ist als Dienstleister in der Schadenbearbeitung und Abwicklung für private Krankenversicherer tätig. Das Unternehmen organisiert die Abrechnung zahlreicher Krankenhäuser mit den Versicherern und beschäftigt landesweit 400 Mitarbeiter in 22 Büros. Die Hauptverwaltung liegt in Bangalore. TTK Healthcare wird weiter von seinem Gründer Girish Rao geleitet. Verkäufer des Anteils waren das Handelshaus TTK als Muttergesellschaft und der Private-Equity-Fonds India Value Fund Advisors.

„Die Märkte für Gesundheit wachsen in Ländern wie Indien oder China sehr rasch“, sagte Aigrain der FTD. Rund 85 Prozent der indischen Bevölkerung haben keine Krankenversicherung. Da die Mittelschicht sehr stark wächst, legt auch die Nachfrage nach Krankenversicherung zu. Swiss Re erwartet, dass sich im Jahr 2010 rund 90 Millionen Familien eine Krankenversicherung leisten können.

Swiss Re wolle mit seinen Kunden den Markt entwickeln – das sind die Erstversicherer, die direkt mit den Endkunden Verträge haben. „Wir können die Produkte definieren, die unsere Versicherungspartner, also unsere Kunden, verkaufen. Wir stellen die Rückversicherung zur Verfügung, und wir haben über TTK Healthcare die Möglichkeit, aktiv die Schadenbearbeitung zu verwalten“, sagte Aigrain. Bei der Produktentwicklung und im Risikomanagement könne das Unternehmen auf internationale Erfahrungen zurückgreifen.

„Für einen Rückversicherer ist es dabei sehr günstig, an einem Dienstleister beteiligt zu sein, der sich direkt mit der Schadenabwicklung befasst“, sagte Aigrain. Dabei sei die Investition selbst eher klein. „Das liegt unter 10 Mio. $. Aber das ist ein weiterer, wenn auch kleiner Baustein bei der Erweiterung unseres Marktauftritts“, sagte Aigrain.

Erst vor Kurzem hatte Swiss Re das Geschäftsfeld Krankenrückversicherung neu entdeckt. Jahrelang hielten es die Schweizer für politisch belastet. Jetzt sehen sie vor allem in Schwellenländern neue Chancen, in Europa und den USA dagegen nicht so sehr.

Quelle: Financial Times Deutschland

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