Münchener Rück soll Ergo verkaufen

Analysten von JP Morgan fordern Kapitalmaßnahmen

Von Herbert Fromme, Köln Die Münchener Rück soll nach Ansicht der Investmentbank JP Morgan ihre Erstversicherungsgruppe Ergo an die Börse bringen. Wie die Analysten in ungewöhnlich deutlicher Form in einer Studie fordern, soll der global zweitgrößte Rückversicherer zudem seinen Aktionären 6 Mrd.Euro überschüssiges Kapital zurückgeben, gleichzeitig 4 Mrd. Euro Hybridkapital aufnehmen und den Anteil von proportionalen Rückversicherungsverträgen an ihrem Umsatz deutlich verringern. Nur so könne sich der in dem Unternehmen enthaltene Wert im Aktienkurs wiederfinden, heißt es.

Durch das überschüssige Kapital und die Konglomeratstruktur würden rund 80 Euro pro Aktie gebunden, schreibt der angesehene Versicherungsanalyst Michael Huttner. Ein Kurs von 200 Euro sei möglich. Gestern schloss das Papier mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 122,64Euro. „Wir glauben, dass Investoren die Aktie der Münchener Rück neu bewerten würden, wenn die Segmente entzerrt würden und der Konzern sich in einer sauberen Struktur präsentiert“, schreibt Huttner. Anleger würden mehr für einen reinen Rückversicherer plus einen separat börsennotierten Erstversicherer Ergo zahlen. Die Münchener Rück ist der einzige der großen Rückversicherer, der einen bedeutenden Erstversicherer kontrolliert, also direkt im Geschäft mit privaten Endkunden agiert. Das Unternehmen reagierte gelassen. „Von der Diversifizierung sind wir überzeugt“, sagte ein Sprecher.

Quelle: Financial Times Deutschland

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