EU will Mitversicherung beibehalten

Zusammenarbeit bei Risikodeckung erlaubt

Von Herbert Fromme, München Die EU-Kommission wird die Mitversicherung großer Risiken durch mehrere Versicherer Branchenexperten zufolge weiter gestatten. Demnach sollen diese nicht im Rahmen der Bemühungen für mehr Wettbewerb abschafft werden, sagte Ralf Oelßner, Vorsitzender des Deutschen Versicherungs-Schutzverbands (DVS), bei einer Fachtagung. Der Verband ist die Lobbyorganisation der deutschen Industrie in Versicherungsfragen.

In der Mitversicherung decken mehrere Gesellschaften gemeinsam ein großes Risiko – zum Beispiel bei einer millionenschweren Feuerversicherung. In der Wirtschaft war befürchtet worden, die EU-Kommission könne das als wettbewerbswidrig betrachten und ein neues System einführen, bei dem nur ein Versicherer das Risiko tragen darf und dann Rückversicherungsschutz bei anderen kaufen muss.

Das lehnen sowohl Versicherer als auch große Industriekonzerne ab. Sie wollen die Mitversicherung behalten, weil sie dann bei der Auswahl aller beteiligten Risikoträger mitreden können.

Verbraucherschutzkommissarin Neelie Kroes wolle dagegen die Gruppenfreistellungsverordnung für die Assekuranz nicht verlängern, sagte Oelßner weiter. Darin wird den Industrieversicherern gestattet, Pools zu bilden und bestimmte Absprachen zu treffen, die eigentlich gegen EU-Kartellrecht verstoßen.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit