Makler sehen sinkende Preise für Industrie

Höheres Angebot lässt Prämien sinken

Von Herbert Fromme, Hamburg Unternehmen können 2008 erneut mit fallenden Preisen für ihre Versicherungsdeckungen rechnen. „Der Markt ist von einer anhaltend hohen Wettbewerbsintensität geprägt“, sagte Peter Wesselhoeft, Partner beim Hamburger Makler Gossler, Gobert und Wolter, bei einer Pressekonferenz des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM).

Der „Schweinzyklus“ lebe, sagte der VDVM-Vorsitzende Leberecht Funk, der die Hamburger Funk-Gruppe leitet: „Die Phase des Prämienverfalls und der wachsenden Kapazitäten ist noch nicht zu Ende.“ Wesselhoeft sagte, etablierte Versicherer und ausländische Neuankömmlinge wie Royal Sun Alliance, QBE, Arch oder Mapfre sorgten aktuell für ein höheres Angebot. Versicherer seien nicht nur zu Preissenkungen bereit, sondern auch zu für den Kunden günstigeren Bedingungen.

Er glaubt, dass die Versicherer damit in der industriellen Sachversicherung gegen Feuer- und Sturmschäden im laufenden Jahr zum ersten Mal seit Jahren versicherungstechnisch negativ abschneiden werden. Das heißt, ihre Ausgaben für Schäden sowie Vertriebs- und Verwaltungskosten sind höher als die Prämieneinnahmen, die 2006 noch 2,6 Mrd. Euro betrugen. Er rechnet für 2007 mit einer Schadenquote von 88 Prozent der Beiträge, nach 80 Prozent im Vorjahr.

In der Haftpflichtversicherung, in der sich Unternehmen gegen Schäden bei Dritten absichern, seien Prämienreduzierungen von 10 Prozent bis 15 Prozent durchsetzbar, sagte Georg Bräuchle von Marsh, der Nummer zwei in Deutschland. „Selbst im exponierten Geschäft mit Chemie- und Pharmarisiken, Rückrufkostenversicherungen und Krankenhäusern sind derzeit häufig Prämienreduzierungen erreichbar.“ Schwieriger werde die Platzierung von Policen für die Futter- und Nahrungsmittelindustrien, weil der Verbraucherschutz zusammen mit verfeinerten Analysemethoden zu signifikanten Risikoerhöhungen führe.

Die Makler, die in der Regel von Provisionen leben, sehen sich durch die Preissenkungen direkt getroffen. Dennoch expandiert die Branche. „Die überwiegende Zahl der Mitglieder stellt neue Mitarbeiter ein“, sagte Funk. Der Verband, der rigoros Qualitätsstandards durchsetzt, steigerte die Mitgliederzahl in einem Jahr von 596 auf 612. Sie beschäftigen 12 000 Mitarbeiter.

Quelle: Financial Times Deutschland

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