Swiss Re schlägt Pflicht-Police für Terror vor

Zwangselement als Pendant zur Staatsdeckung

Von Herbert Fromme, Monte Carlo Der Rückversicherer Swiss Re hält eine allgemeine verpflichtende Terrorversicherung auch in Deutschland für richtig. „Es gibt gute Erfahrungen in Frankreich oder Spanien“, sagte Vorstand Michel Liès gestern in Monte Carlo. Es stehe Swiss Re zwar nicht an, so etwas zu fordern. „Aber wenn man das Problem lösen will, muss es ein Element der Zwangsverpflichtung geben.“ Das könne über einen Zuschlag auf alle Industrie- und Gewerbepolicen geregelt werden.

Vorstandschef Jacques Aigrain sieht ein Ungleichgewicht, sofern die Regierung eine Terrordeckung bereitstelle, es aber keine Verpflichtung gebe, diese zu kaufen. Die Angebote des deutschen Spezialversicherers Extremus stoßen nur auf verhaltenes Interesse. Extremus deckt Schäden bis 2 Mrd. Euro, für weitere 8 Mrd. Euro tritt die Bundesregierung ein.

Die Staatsdeckung läuft Ende 2007 aus. Bisher hat das Finanzministerium wenig Neigung gezeigt, sie zu verlängern. Es verweist auf weltweit reichlich vorhandene Kapazität für Terrordeckungen. Die Assekuranz argumentiert, nach einem teuren Terrorüberfall gäbe es sie nicht mehr.

Liès sagte, die Swiss Re müsste prüfen, ob sie einen Teil eines solchen Risikos übernehmen könne. Gestern hatte Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek gesagt, falls Berlin die Verlängerung der Deckung ablehne, stehe sein Unternehmen nicht zur Verfügung.

Quelle: Financial Times Deutschland

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