KarstadtQuelle prüft Ende der Vollversicherung

Gesundheitsreform setzt der Branche zu

Von Herbert Fromme, Köln Die zur Ergo und damit zur Münchener Rück gehörenden KarstadtQuelle Versicherungen in Nürnberg wollen künftig keine private Kranken-Vollversicherung mehr betreiben, sondern sich auf Zusatzdeckungen konzentrieren. Der kleine Bestand von 1400 Kunden soll auf die Konzernschwester DKV in Köln übertragen werden. Ergo-Vorstand und DKV-Chef Günter Dibbern bestätigte entsprechende Überlegungen: „Wir prüfen das.“

Damit reagiere die Gruppe auf die Gesundheitsreform, die für die privaten Krankenversicherer einen hohen IT- und Verwaltungsaufwand bedeute, vor allem durch die Einrichtung des vorgeschriebenen modifizierten Standardtarifs und des Basistarifs. Der Direktversicherer KarstadtQuelle wird DKV-Verträge vertreiben.

Nach Marktinformationen spielt eine ganze Reihe der rund 50 privaten Krankenversicherer mit dem Gedanken an den Ausstieg aus der Königsdisziplin der Branche. Bereits vollzogen hat ihn die Bayerische Beamtenversicherung in München. Sie hat Anfang 2008 das gesamte Krankenversicherungsgeschäft aus Vollversicherung und Zusatzversicherung eingestellt. Das bestätigte ein Sprecher. Den Bestand von 2700 Vollversicherten und 14 000 Zusatzversicherten will die Gruppe an einen bisher ungenannten Partner übergeben. „Die Verhandlungen laufen gerade“, sagte ein Sprecher.

Quelle: Financial Times Deutschland

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