Fallende Preise setzen Versicherer Talanx zu

Sachgesellschaften von HDI-Gerling mit weniger Gewinn

Von Herbert Fromme, Hannover Der Preisverfall in der Industrieversicherung und der Wettbewerb im Kfz-Geschäft hinterlassen Spuren beim Talanx-Konzern und dessen HDI-Gerling-Versicherern. Die Prämieneinnahmen der Sachgesellschaften sanken 2007 auf rund 6,0 Mrd. Euro, verglichen mit 6,7 Mrd. Euro im Vorjahr. „Für 2008 erwarten wir einen weiteren Rückgang um rund ein Prozent“, sagte Talanx-Vorstand Christian Hinsch gestern in Hannover.

Die Preise in der Industrieversicherung seien nicht mehr auskömmlich. Die Sachgruppe verbuchte 2007 eine Schaden- und Kostenquote von 103,6 Prozent des Beitrags, verglichen mit 94,8 Prozent im Vorjahr – gab also pro Prämien-Euro 1,04 Euro für Schäden, Vertrieb und Verwaltung aus.

Die Industrie zahle 2008 rund 10 Prozent weniger als im Vorjahr für ihren Versicherungsschutz, sagte Vorstand Gerhard Heidbrink. Im hart umkämpften Automarkt verlor die Gruppe Volumen: Sie versicherte Ende 2007 nur noch 2,68 (Vorjahr 2,77) Millionen Fahrzeuge.

Durch Kapitalerträge war das Ergebnis der Sachgruppe trotzdem positiv, auch wenn es von 438 Mio. Euro auf 117 Mio. Euro zurückging. Hinsch zeigte sich zufrieden: „Wir hatten ein erfreuliches Geschäftsjahr, wenn man den Integrationsaufwand von 286 Mio. Euro abzieht.“ Talanx hatte 2006 die Versicherer des Gerling-Konzerns übernommen. Für 2008 erwartet er einen Gewinn von 340 Mio. Euro, vor Integrationsaufwand.

Der Umsatzrückgang 2007 beruhe auf bewussten Geschäftsaufgaben, Einmalfaktoren sowie integrationsbedingten Einbußen. Zu den Einmaleffekten gehört die Entscheidung der italienischen Bank Intesa, keine Policen mehr an HDI-Gerling zu vermitteln, sondern an den Intesa-Aktionär Generali. Aufgegeben hat HDI-Gerling das von Gerling betriebene US-Haftpflichtgeschäft. Zur Absicherung der Abwicklung schloss die Gruppe einen Rückversicherungsvertrag mit Warren Buffetts Berkshire Hathaway.

Zitat:

„Wir hatten ein erfreuliches Geschäftsjahr“ – Talanx-Vorstand Christian Hinsch –

Quelle: Financial Times Deutschland

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