Schaulaufen der Versicherungspartner

Deutsche kooperiert mit Zurich, Postbank mit Talanx

Von Herbert Fromme, Köln

Die Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank könnte weitreichende Auswirkungen auf Versicherer haben. Die Deutsche Bank arbeitet mit Zurich Financial Services zusammen, die Postbank mit Talanx. In der Branche wird zunächst zwar keine Änderung erwartet. Wenn allerdings Deutsche und Postbank auch operativ enger verzahnt werden, wird eine Neuausrichtung der Versicherungsstrategie sehr wahrscheinlich, hieß es.

Hoffnungen auf eine Geschäftsausweitung macht sich demnach Zurich Financial Services. Die Versicherungsgruppe arbeitet seit 2002 unter einem Zehnjahresvertrag mit der Deutschen Bank in Deutschland, Spanien und Italien eng zusammen. 2001 hatte Zurich der Deutschen Bank ihren US-Vermögensverwalter Scudder verkauft und im Gegenzug den Versicherer Deutscher Herold in Bonn übernommen. „Unsere Kooperation mit der Bank ist sehr erfolgreich. Sie führt zu einem doppelt so hohen Neugeschäft pro Kunde wie im Marktdurchschnitt“, sagte ein Zurich-Sprecher. Die Gesellschaft erzielte 2007 in Deutschland 240 Mio. Euro Neugeschäft über die Deutsche Bank, gemessen in Jahresprämienäquivalenten. Das waren 58 Prozent des gesamten deutschen Zurich-Neugeschäfts.

Die Postbank dagegen ist ein langfristiger Partner der Talanx-Gruppe. Im Juli 2007 hatte Talanx von der Postbank für 550 Mio. Euro deren Versicherer BHW Leben und BHW Sach übernommen und den Anteil von 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen PB Versicherungen. Das Kooperationsabkommen wurde damals um 15 Jahre verlängert.

„Wir fühlen uns sehr wohl mit der jetzigen Situation, die Deutsche Bank will die beiden Institute weiter bestehen lassen“, hieß es bei Talanx. Konzernchef Herbert Haas hatte vorher mehrfach erklärt, wenn ein Postbank-Käufer die Kooperation mit Talanx beenden wolle, könne das bis zu 1 Mrd. Euro kosten.

Quelle: Financial Times Deutschland

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