Zurich versichert auch Ascheschäden

Versicherer deckt alle Betriebsunterbrechungen

Von Herbert Fromme, Köln

Der Versicherer Zurich steht nach eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss von Betriebsunterbrechungspolicen, die auch ohne vorhergehenden Sachschaden leisten. „Wir decken das Lieferkettenrisiko“, sagte Christoph Willi, verantwortlich für das Industriegeschäft in Deutschland.

Abgeschlossen hat allerdings noch kein Kunde. „Das ist in der Krise auch nicht einfach, wenn alle sparen wollen“, sagte Willi. Allianz und Munich Re arbeiten an ähnlichen Angeboten.

Bislang sind Betriebsunterbrechungen wegen Teilemangel nur dann abgedeckt, wenn ein Feuer oder ein anderer Sachschaden für die Nichtlieferung wichtiger Komponenten verantwortlich sind. Die Unterbrechung des Flugverkehrs durch die Aschewolke des isländischen Vulkans hat diese Grenze erneut aufgezeigt. Denn fehlen einer Firma wichtige Computerchips, weil nicht geflogen werden darf, deckt auch die herkömmliche Betriebsunterbrechung den Schaden nicht.

Zurich-Kunden müssen sich auf eine umfassende Untersuchung der Risikosituation einlassen. „Kommt es zum Abschluss, vereinbaren wir mit dem Kunden Schadenberechnungsformeln.“ Das heißt: Fällt der Lieferant A für eine Woche aus, übernimmt Zurich eine feste Summe, etwa 300 000 Euro. Ausgeschlossen sind Krieg, Terrorismus und Vorsatz. Die Kosten beziffert Willi mit zwei bis vier Prozent der versicherten Summe.

Quelle: Financial Times Deutschland

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