MLP verdient gut am Verkauf privater Krankenpolicen

Vertriebsunternehmen gegen Höchstgrenze für Provisionen

Der Finanzvertrieb MLP lehnt die gesetzliche Deckelung von Provisionen für den Verkauf privater Krankenversicherungen ab. Finanz- und Justizministerium prüfen zurzeit die Einführung einer Höchstgrenze von zwölf Monatbeiträgen. „Eine Deckelung ist die falsche Maßnahme, weil man damit Qualität nicht mehr belohnen kann“, sagte ein Sprecher dazu. MLP sei aber für Schritte, die die Qualität der Beratung erhöhen würden, etwa eine Verlängerung der Haftungszeiten für Provisionen.

Damit stellt sich das Unternehmen gegen viele Krankenversicherer, denn auch in der Branche werden die Rufe nach einer Begrenzung der Provisionen immer lauter. Hintergrund sind die sogenannten Umdeckungen. Darunter versteht man die Methode, Kunden zum Anbieterwechsel zu bewegen, um erneut Provisionen einzustreichen. Einzelne Anbieter zahlen bis zu 18 Monatsbeiträge.

MLP verkauft Verträge für Versicherer, Banken und andere und lebt von den Provisionen. Der Verkauf von Krankenpolicen war für das Unternehmen im ersten Quartal sehr einträglich: Die Provisionen für Krankenpolicen wuchsen um satte 117,1 Prozent auf 28 Mio. Euro. Das Unternehmen profitiere davon, dass Kunden wieder leichter von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln können, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg. „Wir haben keine Umdeckungen vorgenommen.“ MLP bekomme keine enormen Provisionen. Die Zahl der vermittelten Verträge wollte er nicht nennen. „Wir haben ein Produktionssteigerung von deutlich über 50 Prozent“, sagt er nur.

Das Altersvorsorgegeschäft hingegen entwickelte sich schwach. Die Einnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,3 Prozent auf 50,5 Mio. Euro. Aufgrund unsicherer Zukunftsaussichten seien die Kunden zurückhaltend, so Schroeder-Wildberg. „Das wird noch in diesem Jahr anhalten.“ Die gesamten Provisionseinnahmen des Unternehmens stiegen um neun Prozent auf 118,6 Mio. Euro. Der Gewinn wuchs um mehr als das Doppelte auf 4,6 Mio. Euro.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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