Generali gibt den Griechen und nimmt vom Finanzamt

Kölner Tochter des Triester Konzerns will Gewinn stabil halten

Friederike Krieger , Köln

Die europäische Schuldenkrise belastet die Generali Deutschland Gruppe heftig. Der in Köln ansässige Versicherungskonzern musste in den ersten neun Monaten 560 Mio. Euro auf griechische Staatsanleihen abschreiben, wovon 71 Mio. Euro ergebniswirksam waren. Das Kapitalanlageergebnis sank in der Folge von 2,7 Mrd. Euro auf knapp 2 Mrd. Euro, teilte der Konzern gestern mit. Auf seine italienischen Papiere hat das Unternehmen keine Wertberichtigungen vorgenommen. Hier ist die deutsche Tochter des Triester Konzerns Generali mit stolzen 5 Mrd. Euro engagiert.

Generali Deutschland ist nach eigenen Angaben hinter der Allianz die zweitgrößte Erstversicherunggruppe Deutschlands. Ihr gehören die Generali Versicherungen, die Aachen-Münchener, der Direktversicherer Cosmosdirekt sowie die Central Krankenversicherungen an.

„Die Generali Deutschland und ihre Konzernunternehmen begrüßen und unterstützen grundsätzlich alle Aktivitäten, die zur Stabilisierung der Finanzmärkte beitragen“, sagte Torsten Utecht, Finanzvorstand der Generali Deutschland Holding.

Das Finanzamt verhalf der Deutschland-Tochter des italienischen Versicherers zu einem stabilen Ergebnis trotz der Verluste aus den griechischen Papieren. Für die ersten neun Monate meldete das Unternehmen 302 Mio. Euro Gewinn, im Vorjahr waren es 301 Mio. Euro.

Der Umsatz einschließlich der Sparanteile bei fondsgebundenen Policen stagnierte bei 12,1 Mrd. Euro. Generalis Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung gingen um 1,6 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro zurück. Das machte der Krankenversicherer Central wieder wett, der eine Steigerung um sechs Prozent auf 1,7 Mrd. Euro meldete. Darin sind allerdings massive Preiserhöhungen des Unternehmens enthalten, das gerade sein Geschäftsmodell umstellt und den eigenen Vertrieb auflöst.

Im Gesamtjahr 2011 will Generali Deutschland 390 Mio. Euro bis 410 Mio. Euro verdienen, 2010 lag der Gewinn bei 402 Mio. Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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