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AWD will noch in diesem Jahr zukaufen

Posted By Herbert Fromme On 30. August 2001 In Archiv,RTF Import | No Comments | Drucken

In diesem Herbst will der Finanzvertrieb AWD in Hannover mit weiteren Übernahmen endlich die Voraussetzungen für die angepeilten hohen Wachstumsziele schaffen.

Der AWD hatte bei seinem Börsengang im Oktober 2000 rund 1,05 Mrd. DM in die Kasse bekommen, die Gruppe sitzt auf liquiden Mitteln von 1,13 Mrd. DM. Zu Einzelheiten wollte ein Unternehmenssprecher nichts sagen, es würden Gespräche geführt. Neben Erwerbungen in den deutschsprachigen Ländern sei auch eine Übernahme im übrigen europäischen Ausland möglich. Es sei allerdings nicht immer leicht, Preisvorstellungen der Verkäufer und die Rentabilitätsansprüche des AWDunter einen Hut zu bringen. Die von AWD erzielten hohen Wachstumsraten seien bei potenziellen Partnern weder im Vorjahr noch in den ersten Monaten dieses Jahres zu finden.

Die Rentenreform nutzt dem AWD. Die Organisation beobachte eine deutlich zunehmende Nachfrage nach Beratungsleistungen und zum Teil auch eine Entkoppelung von Beratung und Abschluss, sagte Vorstandschef Carsten Maschmeyer. Bisher hat der AWD allerdings nur mit zwei Versicherern – der Allianz und dem Volkswohlbund – Vereinbarungen zum Vertrieb von Riester-Produkten geschlossen. Gespräche mit anderen Anbietern, mit denen der AWD teilweise lange Geschäftsbeziehungen hat, haken offenbar an Differenzen über die Provisionshöhe. Bislang konnten die jetzt 2800 Berater des Unternehmens – 21 Prozent mehr als vor einem Jahr – auch erst knapp 10000 Riester-Policen verkaufen. Der AWD setzt auf Kombinationen aus Riester-Rente und weiteren Deckungen. Nur so können sich für den provisionshungrigen Vertrieb die Riester-Produkte lohnen.

Der AWD steigerte im ersten Halbjahr das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit um 20,4 Mio. DM auf 44,3 Mio. DM. Allerdings stammen 17,0 Mio. DM der Steigerung aus dem erhöhten Zinsertrag, den die hohe Liquidität beschert. Der Umsatz kletterte um 23 Prozent auf 372 Mio. DM, die Ausgaben für Vermittler um 17 Prozent auf 223 Mio. DM.

Quelle: Financial Times Deutschland


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