Qualitätsjournalismus kostet Geld. Mit Ihrem Abo sorgen Sie dafür, dass unsere Berichterstattung unabhängig bleibt.
Posted By Redaktion On 31. Oktober 2001 In Archiv,RTF Import | No Comments | Drucken
Die Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) will sich an den portugiesischen Werften Lisnave und Viana do Castelo beteiligen. Sollte die portugiesische Marine den Auftrag zum Bau dreier U-Boote an die größte deutsche Werft vergeben, würde diese im Gegenzug Anteile an den beiden Unternehmen erwerben und dort kräftig investieren, sagte HDW-Vorstandschef Klaus Lederer.
Mit dem Schritt würde HDW, nach eigenen Angaben mit einem Anteil von 80 Prozent weltweit Marktführer bei U-Booten, die europäische Präsenz weiter ausbauen. Erst Mitte Oktober hatte HDW gemeinsam mit Ferrostaal, dem Handelshaus der MAN-Gruppe, den Zuschlag für den Erwerb der griechischen Staatswerft Hellenic Shipyards erhalten.
An der Lisnave-Werft in Lissabon hält die ThyssenKrupp-Gruppe bereits einen Anteil von 20 Prozent. Das trifft sich gut: Die HDW-Mutter Babcock Borsig, bei der Lederer ebenfalls dem Vorstand vorsitzt, verhandelt schon seit einiger Zeit mit ThyssenKrupp über einen Zusammenlegung der Schiffbauaktivitäten.
Die HDW-Auftragsbücher sind bis ins Jahr 2007 gut gefüllt. Aufträge im Wert von rund 5 Mrd. Euro sind gesichert, über weitere 2,5 Mrd. Euro laufen Verhandlungen. Dem Unternehmen fehlen allerdings – wie allen deutschen Werften – qualifizierte Schiffbau-Ingenieure. „Wir brauchen schnellstens 200 weitere Ingenieure“, sagte Lederer. HDW startet deshalb eine 2 Mio. DM teure Image-Kampagne, die sich vor allem an Studenten und Absolventen der Ingenieurwissenschaften richtet.
Katrin Berkenkopf und Birgit Strietzel
Quelle: Financial Times Deutschland
Article printed from Versicherungsmonitor: https://versicherungsmonitor.de
URL to article: https://versicherungsmonitor.de/2001/10/31/hdw-will-sich-in-portugiesische-werften-einkaufen/