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Bâloise erwartet 2002 deutlich höheren Gewinn

Posted By Ilse Schlingensiepen On 5. April 2002 In Archiv,RTF Import | No Comments | Drucken

Schweizer Gesellschaft zufrieden mit Versicherungsgeschäft · Optimierungsbedarf beim Deutschen Ring

Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Schweizer Bâloise-Gruppe hat sich für 2002 viel vorgenommen: Sie will bei den Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft substanziell wachsen und ein zweistelliges Plus beim Gewinn erreichen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Rahmenbedingungen „einigermaßen vertretbar“ seien und sich die Aktienmärkte normal entwickeln, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Rolf Schäuble.

Im vergangenen Jahr war der Gewinn der Bâloise um 36 Prozent auf 404 Mio. Franken eingebrochen. Angesichts des schwierigen Marktumfeldes für die Versicherungs-und Finanzdienstleistungsbranche sei das Ergebnis aber immer noch bemerkenswert, glaubt Schäuble. Die Gesellschaft habe vor allem von ihren guten versicherungstechnischen Ergebnissen und ihrer vorsichtigen Anlagepolitik profitiert.

Mit Ausnahme von 2001 war die Schweizer Gruppe in den letzten Jahren an zweistellige Zuwächse beim Konzerngewinn gewohnt. Sie trieben den Wert des Unternehmens in die Höhe und dienten nicht zuletzt dazu, eine Übernahme durch den langjährigen Großaktionär Zurich Financial Services zu verhindern. Im Dezember 2001 hat die ZFS 21 Prozent für 1,7 Mrd. Franken an die niederländische Strategic Money Management Company verkauft. Die ZFS hält jetzt noch sechs Prozent an der Bâloise, die BZ-Gruppe von Martin Ebner 20 Prozent. In Deutschland ist die Gruppe mit dem Deutschen Ring in Hamburg und einer Direktion in Bad Homburg vertreten.

Die Prämieneinnahmen der Gruppe nahmen 2001 um 7,8 Prozent auf 6,7 Mrd. Franken zu. Dabei wuchs die Lebensversicherung um 9,3 Prozent auf 4,1 Mrd. Franken, in der Nicht-Lebensversicherung waren es mit 2,6 Mrd. Franken 5,4 Prozent mehr. Die Bâloise erzielt 60 Prozent ihrer Prämien in der Schweiz.

Stolz ist Schäuble auf die so genannte Combined Ratio des Unternehmens, das ist das Verhältnis von Schäden und Kosten zu den Prämieneinnahmen in der Nicht-Lebensversicherung. Zwar verschlechterte sich der Wert 2001 von 104,7 Prozent auf 105,7 Prozent, er lag damit aber immer noch besser als bei vielen Wettbewerbern. Das Schweizer Versicherungsgeschäft schnitt mit einer Combined Ratio von 98,7 Prozent besonders gut ab. Kritisch beäugt die Bâloise den hohen Schadensatz ihrer Tochter in Belgien und die hohe Kostenquote des Deutschen Rings (47,7 Prozent). Dort bestehe „Optimierungsbedarf“, sagte Schäuble.

Quelle: Financial Times Deutschland


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