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Gerling-Tochter zieht geplanten Börsengang auf 2003 vor

Posted By Herbert Fromme On 26. Juni 2002 In Archiv,RTF Import | No Comments | Drucken

Von Herbert Fromme, London Die Kreditversicherungsgruppe Gerling NCM wird bereits in den nächsten Wochen mit den Vorbereitungen des Börsengangs beginnen. Statt wie eigentlich geplant 2004 soll das Unternehmen jetzt schon 2003 an die Börse gebracht werden, sagte Vorstandschef Bernd Meyer.

Es gebe eine Zusage der Aktionäre Gerling-Konzern und Swiss Re, dass der Börsengang stattfinde, sagte Meyer. Gerling hält 54 Prozent an Gerling NCM, die Swiss Re 25 Prozent, 21 Prozent sind bei Investmentbanken geparkt. Sie sollen zusammen mit weiteren fünf Prozent an die Börse gebracht werden. Gerling NCM ist das Ergebnis der im Dezember bekannt gegebenen Fusion der Gerling Kredit mit der niederländischen NCM, die der Swiss Re gehörte.

Die Gerling-Gruppe steht zum Verkauf. Das werde die Börsenpläne nicht beeinflussen, glaubt Meyer. Ein neuer Mehrheitseigner werde sich an die Vereinbarung mit der Swiss Re halten. Meyer schloss einen Verkauf der Gerling NCM an einen einzelnen Käufer aus, wie sie zurzeit für den Rückversicherer Gerling Globale Rück vorbereitet wird.

Kreditversicherer decken in erster Linie Unternehmen gegen den Ausfall von Forderungen gegen Kunden, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Vorstand Peter Ingenlath erwartet, dass in diesem Jahr allein in Deutschland rund 40 000 Insolvenzen gezählt werden, verglichen mit den schon stolzen 32 000 im Vorjahr. Die Krise hinterließ ihre Spuren auch bei Gerling NCM: Die Netto-Schadenquote stieg von 60 Prozent der Beitragseinnahmen in 2000 auf 72 Prozent in 2001, die Kosten nahmen von 29 Prozent auf 34 Prozent zu – damit verschlechterte sich die so genannte Combined Ratio von 89 Prozent auf 106 Prozent.

Mit 25 Prozent Weltmarktanteil ist Gerling NCM nach der Euler-&-Hermes-Gruppe der Allianz (36 Prozent) der zweitgrößte Kreditversicherer. Im Jahr 2001 erzielte die Gruppe 20 Prozent Wachstum auf 1,3 Mrd. Euro Umsatz. Die Hälfte des Zuwachses stammt aus der Übernahme der italienischen Gruppe SIC Ende 2000. Der Gewinn nach Steuern brach von 75 Mio. Euro auf 9 Mio. Euro ein. Für 2002 erwartet Meyer eine Umsatzsteigerung um sieben Prozent. Zum Gewinn wollte er noch keine Vorhersage machen.

Quelle: Financial Times Deutschland


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