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Allianz verkauft Großteil des Kanada-Geschäfts an ING

Posted By Herbert Fromme On 11. Oktober 2004 In Archiv,RTF Import | No Comments | Drucken

Industrieversicherung bleibt beim Münchner Konzern

Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz hat ihr Schaden- und Unfallgeschäft in Kanada an den niederländischen Finanzkonzern ING verkauft. Die Industrieversicherung bleibt bei dem Münchner Konzern. Den Preis nannten die beiden Seiten nicht. Analysten schätzen ihn auf 200 Mio. Euro bis 250 Mio. Euro, ein Allianz-Sprecher wollte die Zahl allerdings nicht kommentieren.

ING übernimmt die Allianz Insurance Company of Canada, den Gruppenversicherer Trafalgar Insurance sowie Canada Brokerlink, ein Maklernetzwerk. Die Allianz Insurance verbuchte 2003 Prämieneinnahmen in Höhe von 568 Mio. Euro. Durch den Deal übernimmt ING aber nur 385 Mio. Euro an Prämien. Die übrigen 183 Mio. Euro entfallen auf das Industriegeschäft, das die kanadische Tochter bisher in die Bücher nahm und das künftig von dem dafür im Konzern zuständigen Spezialversicherer Allianz Global Risks direkt gezeichnet wird.

Allianz Canada war die Nummer 13 in dem Markt, ING ist Marktführer mit bisher rund 2,2 Mrd. Euro Prämieneinnahmen. Vor allem in den Bundesstaaten Ontario und Alberta können die Niederländer ihre Präsenz jetzt ausbauen.

„Wir halten mit dem Verkauf an der Strategie fest, uns auf unser Kerngeschäft und unsere Kernmärkte zu konzentrieren“, gab Allianz-Vorstand Jan Carendi bekannt. Gleichzeitig könne der Konzern durch die Beibehaltung des Industriegeschäfts kanadische und internationale Großkunden weiter begleiten.

Seit 2003 hat die Allianz nun 40 Unternehmen als Teil der Konzentrationsstrategie von Konzernchef Michael Diekmann abgegeben, sagte der Sprecher. „Der Verkauf ist keineswegs der Einstieg in den Ausstieg aus dem nordamerikanischen Markt“, fügte er hinzu.

Vor allem die US-Tochter Fireman’s Fund galt lange Zeit als eines der Sorgenkinder der Allianz. 2001 und 2002 meldete der US-Versicherer Verluste von zusammen 1 Mrd. Euro. Zu den Optionen, die Diekmann geprüft hatte, gehörte auch der Verkauf von Fireman’s Fund. Jetzt sei das Unternehmen aber auf dem richtigen Weg, heißt es bei der Allianz. Im vergangenen Jahr lieferte es immerhin einen kleinen Gewinn von 155 Mio. Euro ab.

Zitat:

„Wir konzentrieren uns auf die Kernmärkte“ – Allianz-Vorstand Jan Carendi

Quelle: Financial Times Deutschland


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