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Irische Aufsicht durchleuchtet Kölnische Rück

Posted By Herbert Fromme On 18. April 2005 In Archiv | No Comments | Drucken

Die irische Finanzaufsicht untersucht Finanzrückversicherungsverträge der Cologne Reinsurance Dublin mit Kunden aus Australien und anderen Ländern. Die Cologne Re gehört der Kölnischen Rückversicherung, einer Tochter der Gen Re des US-Investors Warren Buffett. Die Aufsicht will herausfinden, ob in allen Verträgen der geforderte Risikotransfer getätigt wurde – oder ob Finanzdeals als Rückversicherungsverträge maskiert wurden, um Bilanzen der Kunden zu schönen. Zu den betroffenen Kunden gehört Zurich Financial Services.
Die Untersuchung könnte weite Kreise ziehen. Denn wegen der günstigen Steuer- und Aufsichtsregeln sind in Dublin fast alle großen Rückversicherer dort vertreten. Alle 195 Gesellschaften in Dublin sind von der Aufsicht angesprochen worden.
Die Iren reagieren damit auf Vorgänge in den USA und Australien. In den USA untersuchen der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer und die Börsenaufsicht SEC mehrere suspekte Deals zwischen Gen Re und der AIG-Gruppe. In Australien spielt die Finanzrückversicherung bei der Aufarbeitung der größten Firmenpleite des Landes eine wichtige Rolle. Bevor der Versicherungskonzern HIH 2001 unterging, versuchte dessen Management, dies durch Finanzrückversicherungsdeals zu stoppen. Vertragspartner waren unter anderem Cologne Re Dublin und Hannover Rück.
Zwei HIH-Manager wurden deshalb vergangene Woche verurteilt. Rodney Adler und Ray Williams sollen wegen Bilanzfälschung jeweils viereinhalb Jahre ins Gefängnis.

Quelle: Financial Times Deutschland


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