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Rechtsschutzversicherer Arag sucht Vertreter

Posted By Herbert Fromme On 21. Dezember 2006 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Spezialist will Marktanteilsverlust im Inland stoppen

Von Herbert Fromme, Düsseldorf D er Düsseldorfer Rechtsschutzversicherer Arag plant die Anwerbung von rund 900 zusätzlichen Vertretern innerhalb von drei Jahren. Zurzeit arbeiten 1300 selbstständige Verkäufer für die Arag. „Damit wird der Konzern seine personelle Schlagkraft auf dem deutschen Markt deutlich ausbauen“, sagte Eigner und Vorstandschef Paul-Otto Faßbender am Dienstagabend. Als neuen Vertriebschef hatte Faßbender Mitte 2006 Gerhard Bilsing in den Vorstand geholt, der 2005 als Chef der Alten Leipziger überraschend ausgeschieden war.

Die Arag erzielte 2006 Beitragseinnahmen von 332 Mio. Euro im deutschen Rechtsschutzgeschäft, mehr als ein Prozent weniger als im Vorjahr. Damit geht der Marktanteil des Spezialversicherers weiter auf 10,8 Prozent zurück. Denn der deutsche Gesamtmarkt legte im Jahr 2006 nach Angaben Faßbenders um zwei Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu.

Dass die Arag-Gruppe insgesamt trotzdem um 1,4 Prozent auf 1,32 Mrd. Euro Prämieneinnahmen wuchs, lag ausschließlich am positiv verlaufenden Auslandsgeschäft.

Neben dem ehrgeizigen Unterfangen, die Vertreterzahl um 70 Prozent zu erhöhen, wollen Faßbender und Bilsing auch den Verkauf über Makler und über Supermärkte ausbauen. Im September hatte das Unternehmen in einem 14-tägigen Versuch Schachteln mit Rechtsschutzpolicen für 99 Euro über den Discounter Penny vertrieben. Faßbender zierte sich und wollte die dort verkaufte Zahl von Verträgen zunächst nicht nennen. Später sagte er, es sei „mehr als ein Vertrag“ pro Filiale abgesetzt worden. Rund 2000 Filialen waren an dem Versuch beteiligt.

Das Kostensenkungsprogramm der Gruppe führt 2007 zu einem Arbeitsplatzabbau von 280 Stellen im Innendienst, vor allem in Düsseldorf. „Unsere neue Organisation können wir mit deutlich weniger Personal betreiben“, sagte Faßbender. Mit dem Betriebsrat sei eine Einigung erreicht worden, die entlassenen Mitarbeiter werden zum Teil für eine bestimmte Zeit von einer Transfergesellschaft beschäftigt. Der Konzern rechnet für 2006 mit einem Gewinn in Vorjahreshöhe von 61 Mio. Euro, abzüglich Restrukturierungskosten von 9 Mio. Euro.Euro

Quelle: Financial Times Deutschland


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