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Winterthur-Kauf stärkt Axa-Gewinn

Posted By Anja Krüger On 10. August 2007 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Französischen Versicherer kosten Sturm „Kyrill“ und Flut auf der Insel 340 Mio. Euro

Der französische Versicherungskonzern Axa hat nach der Übernahme der Winterthur den Gewinn nach Steuern im ersten Halbjahr 2007 stark gesteigert. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wuchs der Gewinn um 16 Prozent auf 3,18 Mrd. Euro. Der Wintersturm Kyrill und Überschwemmungen in Großbritannien haben dem Versicherer sehr zu schaffen gemacht.

Die Axa ist nach der deutschen Allianz der zweitgrößte Versicherungskonzern in Europa. Das Unternehmen verfolgt eine aggressive Wachstumsstrategie. Im Juni vergangenen Jahres hat Axa die Schweizer Winterthur von der Credit Suisse Group für 7,9 Mrd. Euro gekauft. Axa-Chef Henri de Castries signalisierte nach der Übernahme, dass der Versicherer durch weitere Käufe expandieren will. Spekulationen über die Übernahme des britischen Versicherers Friends Provident wies er zurück. „Man bekommt zwei Sachen in London: Nebel und Gerüchte“, sagte er.

In der Lebensversicherung steigerte Axa die Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr um 24,1 Prozent auf 31,56 Mrd. Euro, in der Schaden- und Unfallversicherung um 33,4 Prozent auf 14,2 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote stieg von 96,9 Prozent auf 98,4 Prozent. Sie gibt an, wie viel der Versicherer von einem eingenommenen Prämien-Euro für die Schadenregulierung und andere Kosten wie Provisionen ausgibt. 2,8 Prozentpunkte der Schaden-Kosten-Quote gehen auf den Sturm Kyrill im Januar und die Überflutungen in Großbritannien im Juni zurück, die Axa 339 Mio. Euro kosten. Der Umsatz im Bereich Vermögensverwaltung – Asset Management – wuchs um 15 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.

„Ich bin davon überzeugt, dass unser Geschäftsmodell weiterhin seine Effizienz beweisen wird“, sagte de Castries. Die durch zweitklassige US-Hypotheken ausgelösten Turbulenzen würden die Rentabilität von Axa nicht beeinflussen. Axa hatte 300 Mio. Euro in eigene Fonds gesteckt, weil sie durch die Krise in Schwierigkeiten geraten sind.

In Deutschland gehört Axa seit der Übernahme der DBV Winterthur zu den fünf größten Versicherern. Axa Deutschland steigerte die Beitragseinnahmen in den ersten sechs Monaten um 2,5 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro. Die Axa alleine käme auf ein Wachstum von 2,9 Prozent, die DBV Winterthur auf 1,5 Prozent. Für die Branche liegen bislang nur Zahlen für das 1. Quartal vor. In den ersten drei Monaten ist sie um 0,6 Prozent gewachsen.

In der Autoversicherung geht die Axa aus dem derzeitigen Preiskrieg gestärkt hervor. Axa und DBV-Winterthur verkauften im ersten Halbjahr 97 000 neue Verträge. Gleichzeitig stieg das Beitragsvolumen in der Kfz-Versicherung um 1,8 Prozent auf 892 Mio. Euro In den ersten drei Monaten hat die Branche im Schnitt 2,2 Prozent des Beitragsvolumens verloren.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland


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