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Direct Line verlässt die Verlustzone

Posted By Herbert Fromme On 4. Februar 2008 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Autoversicherer wächst stärker als der Markt

Von Herbert Fromme, Köln D er Autoversicherer Direct Line hat im Jahresendgeschäft 2007/2008 netto die Zahl seiner versicherten Fahrzeuge um rund 40 000 auf jetzt 340 000 gesteigert. „Wir erwarten für den Jahresverlauf wieder einen leichten Abrieb, sind aber trotzdem mit der Zahl sehr zufrieden“, sagte Vorstandschef Albrecht Kiel der FTD. Das Unternehmen mit Sitz in Teltow bei Berlin gehört zum britischen Finanzkonzern Royal Bank of Scotland, der mit Direct Line in Großbritannien sehr erfolgreich ist. 2001 hatte die Royal Bank die deutsche Tochter des US-Versicherers Allstate gekauft. Allstate war 1997 mit sehr ehrgeizigen Vorgaben angetreten, konnte aber die selbst gesteckten Ziele nicht erfüllen.

Direct Line verkauft seine Versicherungen vor allem per Internet und Telefon, außerdem über Autohändler von Hyundai und Subaru sowie Karstadt-Kaufhäuser.

Der Direktvertrieb hat in der Autoversicherung in den vergangenen beiden Jahren kräftig zugelegt. Der Marktzweite HUK-Coburg versichert jetzt 800 000 Fahrzeuge über den reinen Internetversicherer HUK24, aktuelle Zahlen für den Marktführer Allianz24 gibt es noch nicht. Kiel schätzt den Marktanteil des direkt generierten Geschäfts an der Autoversicherung auf mehr als zehn Prozent – einschließlich des Direktverkaufs von ansonsten traditionell arbeitenden Gruppen.

Direct Line erwartet für 2007 in Deutschland 118 Mio. Euro Prämie, nach 114 Mio. Euro im Vorjahr. Genaue Zahlen für 2007 werden im März veröffentlicht. Gleichzeitig ging die Schadenbelastung weiter zurück – von 86 Prozent der Prämie im Jahr 2003 auf 76 Prozent 2007. „Wir haben im vergangenen Jahr wahrscheinlich die Gewinnschwelle erreicht“, sagte Kiel weiter. Für das Vorjahr hatte er noch einen Verlust von 13 Mio. Euro gemeldet. Ein Ende der niedrigen Preise sieht Kiel vorerst nicht. „Das wird sich wohl erst 2009 drehen“, sagte er der FTD.

Quelle: Financial Times Deutschland


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