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Kleinanleger entdecken gebrauchte Schiffsfonds

Posted By Friederike Krieger On 12. August 2008 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Erhöhte Transparenz erleichtert die Bewertung der Anteile

Von Friederike Krieger

Der Kauf von Schiffsbeteiligungen am Zweitmarkt galt wegen der schwierigen Bewertung der Anteile lange Zeit als Domäne institutioneller Investoren. Inzwischen erwerben aber auch immer mehr private Anleger gebrauchte Fonds.

Der Anteil privater Käufer stieg bei der Handelsplattform Deutsche Zweitmarkt AG von 10,5 Prozent im Jahr 2007 auf rund 14 Prozent im ersten Halbjahr 2008. „Immer mehr private Käufer erkennen die Vorzüge von Fondsbeteiligungen“, sagt Vorstand Björn Meschkat. Auch Sebastian Scherkl, Analyseleiter der Fondsbörse Deutschland, hat beobachtet, dass die privaten Investoren als Käufer aktiver geworden sind. „Die großen institutionellen Käufer halten sich momentan eher zurück“, sagt er. Die Nachfragelücke nutzen die Privatanleger.

Der Kauf von Schiffsbeteiligungen am Zweitmarkt lohnt sich für sie. So fallen Vertriebskosten und weiche Fondskosten beim Kauf gebrauchter Anteile weg, was Anlegern mehrere Tausend Euro Ersparnis bringen kann. Da die Schiffe auf dem Zweitmarkt schon eine Weile im Dienst sind, lässt sich auch deren Rendite besser abschätzen.

„Der Markt ist viel transparenter geworden“, erklärt Meschkat die Zunahme privater Käufe. Die Handelsplattformen und Emissionshäuser bieten den Anlegern inzwischen Kursbücher und Fondsrechner an, die ihnen helfen sollen, den Wert der Schiffsbeteiligungen besser einzuschätzen. Um die Übersichtlichkeit weiter zu erhöhen, hat die Deutsche Zweitmarkt kürzlich ihren ersten Transparenzbericht veröffentlicht. Er belegt das Handelsvolumen auf der Plattform und die Umsatzanteile der Käufer.

Scherkl begrüßt den Bericht. Auch die Fondsbörse veröffentlicht seit Januar ihre Handelszahlen im Internet. Marktberichte, Kursbücher und Fondsrechner allein reichen nach Scherkls Einschätzung zur Bewertung von gebrauchten Schiffsbeteiligungen aber nicht aus. „Der Kunde braucht harte Fondsinformationen“, sagt er. Dazu zählen Geschäftsberichte und der Emissionsprospekt aus dem Zeichnungsjahr. Dort ist beispielsweise vermerkt, ob der Charterer eine Kaufoption hat, was sich negativ auf den Preis einer Beteiligung auswirken kann.

Quelle: Financial Times Deutschland


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