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Vermittler fusionieren ihre Berufsverbände

Posted By Anne-Christin Gröger On 21. November 2008 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Initiatoren wollen effizientere Lobbyorganisation aufbauen

Das Institut für Versicherungsmakler (IVM) und der Verband der Verbraucherorientierten Versicherungs- und Finanzmakler (VVV) haben sich zusammengeschlossen. Die neue Organisation heißt Bundesverband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler (BMVF). „Wir wollen erreichen, dass langfristig Deutschlands größter Maklerverband entsteht“, sagt Hans-Ludger Sandkühler, bislang IVM-Chef. Zum Jahreswechsel soll der BMVF seine Geschäftstätigkeit aufnehmen. Die Vorgängerverbände werden sich dann auflösen.

Das IVM ist auf kleine und mittelständische Versicherungsmakler spezialisiert. Der in Bochum ansässige Verband hat etwa 300 Mitglieder. Beitreten kann jedes Unternehmen, das im Vermittlerregister als Versicherungsmakler eingetragen ist und das die gesetzlichen Anforderungen gemäß der EU-Vermittlerrichtlinie erfüllt. Durch die Fusion mit dem VVV entsteht ein Maklerverband mit mehr als 350 Mitgliedsbetrieben, der bis zum Jahresende 2009 um weitere 150 anwachsen soll. Die Ziele sind ein erhöhter Organisationsgrad und eine effektivere Interessenvermittlung der Maklerschaft in der Öffentlichkeit. „Die Stärke des IVM lag bisher vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit, die des VVV in der Arbeit mit den Mitgliedern“, sagt Sandkühler. „Mit der Fusion wollen wir die Stärken beider Verbände zusammenlegen.“ Sandkühler wird mit Aufnahme der Geschäftstätigkeit als Vorstandsvorsitzender fungieren. Sein Stellvertreter wird der bisherige VVV-Chef Hartmut Goebel.

Zahlenmäßig größte Lobby mit derzeit 621 Mitgliedsunternehmen ist der Verband Deutscher Versicherungsmakler (VDVM). Hier werden nur Firmen mit hohen Qualitätsstandards aufgenommen. „Mindestens zwei Berufsträger sowie eine Erfahrung als Versicherungmakler von nicht weniger als drei Jahren sind Grundvoraussetzung für eine Aufnahme in unseren Verband“, sagt André Molter, Syndikus beim VDVM. Zudem ist die erforderliche Vermögensschaden- und Haftpflichtversicherung für VDVM-Mitglieder doppelt so hoch wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben. „Hintergrund dieser strengen Aufnahmekriterien sind unsere Bestrebungen, die Anforderungen an den Beruf des Versicherungsmaklers qualitativ zu sichern“, sagt Molter.

Entstanden ist der VDVM 2002 in München: Der vormalige Bund Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) und der Versicherungsmakler-Verband (VMV) schlossen sich zusammen. Die Mitglieder betreuen vornehmlich große Gewerbe- und Industriekunden. Zu den Mitgliedern gehören Weltkonzerne wie Aon, Marsh und Willis.

Als Konkurrenten verstehen sich der VDVM und der neue Verband nicht. „Unser Verhältnis wird vielmehr durch Kooperation und Gespräche geprägt sein, sodass wir uns gegenseitig ergänzen“, versichert Sandkühler. Neben diesen Verbänden gibt es noch den Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BKV), der sich hauptsächlich für die Interessen von Versicherungsvertretern einsetzt.

Anne-Christin Gröger

Quelle: Financial Times Deutschland


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