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Imperium von Milliardär Schuppli schrumpft weiter

Posted By Herbert Fromme On 25. November 2008 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Rechtsschutzversicherer Deurag geht an Signal Iduna

Von Herbert Fromme, Köln

Der Wiesbadener Investor Wolfgang Schuppli hat sein Stammunternehmen, den Rechtsschutzversicherer Deurag, an die Signal Iduna mit Sitz in Dortmund und Hamburg verkauft. Den Kaufpreis nannten beide Seiten nicht. Nach Brancheninformationen hat Signal Iduna knapp 70 Mio. Euro an Schuppli gezahlt.

Der heute 86 Jahre alte Milliardär hatte den Versicherer 1956 gegründet. Schuppli war auch Besitzer der Düsseldorfer Hypothekenbank und streitet zurzeit vor Gericht mit dem Bundesverband deutscher Banken über die Entschädigung für die Bank, die seit April auf Druck der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht von dem Verband kontrolliert wird.

Deurag ist mit 100 Mio. Euro Prämieneinnahmen die Nummer zehn in dem hart umkämpften und stagnierenden Rechtsschutzmarkt mit insgesamt 3,2 Mrd. Euro Prämie. Der nur über Makler anbietende Versicherer zielt vor allem auf Freiberufler und Selbstständige wie Ärzte und Apotheker und hat rund 600 000 Versicherte. „Wir erschließen neue Zielgruppen“, sagte Signal-Iduna-Chef Reinhold Schulte.

Die Signal Iduna hält bereits 66 Prozent an dem Düsseldorfer Rechtsschutzversicherer Allrecht, der mit 39 Mio. Euro Beitragseinnahmen im Jahr 2007 die Nummer 21 im Markt ist und vor allem über Vertreter und kaum über Makler verkauft. Zusammen stehen die beiden mit 4,4 Prozent Marktanteil auf Platz acht.

Pikant: An der Allrecht ist auch der Marktdritte Arag mit 26 Prozent beteiligt, weitere Versicherer halten die restlichen acht Prozent. Auch die Arag war nach Marktinformationen an der Deurag interessiert. Schulte könnte die beiden Rechtsschutztöchter nur fusionieren, sofern Arag und die anderen Minderheitsaktionäre zustimmen. Zwei solche Spezialisten im Konzern zu betreiben ergibt aber kaum Sinn. Zunächst sollen die 175 Arbeitsplätze und der Standort Wiesbaden unangetastet bleiben.

Quelle: Financial Times Deutschland


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