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Krise in Osteuropa trifft Finanzvertrieb OVB

Posted By Herbert Fromme On 1. April 2009 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Deutlicher Ergebnisrückgang auch in Deutschland

Von Herbert Fromme, Frankfurt

Die Krise in Osteuropa trifft den Kölner Finanzvertrieb OVB. In Osteuropa erzielt das Unternehmen fast die Hälfte seines Umsatzes. Die starke Zurückhaltung der Banken bei Immobilienfinanzierungen und der Kunden bei Fonds werde sich 2009 negativ auswirken, sagte Vorstandschef Michael Frahnert gestern. „Wir werden uns beim Umsatz 2009 dem Jahr 2008 annähern, es aber nicht erreichen.“

Belastend für OVB wirken fallende Wechselkurse von tschechischer Krone, polnischem Zloty und ungarischem Forint. Während osteuropäische Kunden Fonds kritisch sehen, kaufen sie fondsgebundene Lebensversicherungen. Deren Wertentwicklung sähen Anleger langfristig, so Frahnert.

OVB verkauft mit selbstständigen Handelsvertretern für Versicherer, Banken und andere Finanzanbieter Verträge. Die 4862 Vertreter – fast sieben Prozent mehr als im Vorjahr – erzielten 2008 Provisionseinnahmen von 260 Mio. Euro, ein Zuwachs von 5,7 Prozent. Das Konzernergebnis stieg von 20 Mio. Euro auf 24 Mio. Euro.

Im Heimatmarkt Deutschland musste OVB Rückgänge der wichtigsten Kennzahlen hinnehmen. Die Zahl der Vertreter fiel um 14,5 Prozent auf 1105, das Betriebsergebnis sank um 21 Prozent auf 7 Mio. Euro und die Vertriebsprovision um sieben Prozent auf 85 Mio. Euro. „Uns gefallen die minus sieben Prozent nicht, aber wir befinden uns in bester Gesellschaft“, sagte Frahnert. Bei Wettbewerbern sehe es ähnlich aus, auch wenn wie bei AWD eine Zahlung der Mutter andere Ergebnisse ermöglichte. „Der Markt ist in Bewegung“, so der OVB-Chef. „2009 geht dem einen oder anderen die Luft aus, weil er die Kosten nicht im Griff hat.“

OVB gehört zu 50,1 Prozent Tochtergesellschaften der drei Versicherer des Deutschen Rings, die aber untereinander zerstritten sind. Die Signal-Iduna-Gruppe – ihrerseits jetzt liiert mit der Deutschen Ring Kranken – kontrolliert 25,7 Prozent, die Generali 10,7 Prozent. Frahnert befürchtet nicht, dass sich der Streit negativ auf OVB auswirkt.

Quelle: Financial Times Deutschland


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