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Allianz gründet Fondsgesellschaft in Indien

Posted By Herbert Fromme On 21. April 2009 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Gemeinschaftsfirma mit Fahrzeughersteller Bajaj

Von Herbert Fromme, Köln

Die Allianz baut ihre Präsenz in Indien weiter aus und gründet zusammen mit dem Fahrzeughersteller Bajaj eine Fondsgesellschaft. Bajaj hält an ihr 49 Prozent, Allianz Global Investors 51 Prozent. Der Betrieb soll 2010 aufgenommen werden. Gestern unterzeichneten Rahul Bajaj, Chef von Bajaj Finserv, und Allianz-Vorstand Joachim Faber in Mumbai den Vertrag. Faber leitet Allianz Global Investors, den Asset-Manager des Konzerns.

Rahul Bajaj kündigte außerdem an, dass die Allianz den Anteil von Bajaj Finserv an einer gemeinsamen Vertriebsfirma namens Bajaj Allianz Financial Distribution übernehmen wird. Zurzeit gehört das Unternehmen beiden zu gleichen Teilen. Bajaj will 2010 mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft auf den Markt kommen.

Bajaj ist einer der größten Hersteller von Motorrädern und dreirädrigen Fahrzeugen in Asien. Die Allianz kooperiert seit 2001 mit dem Unternehmen, die beiden betreiben eine Lebens- und eine Schaden- und Unfallversicherung. Allerdings erlaubt die Regierung in Delhi bei Versicherern höchstens 26 Prozent in der Hand eines ausländischen Partners. Seit Jahren steht eine Änderung dieser Vorschrift auf der Agenda, Ausländer sollen 49 Prozent halten können. Die Allianz würde ihren Anteil gern erhöhen, sagte Faber.

Bajaj zielt mit seinen Fahrzeugen auf die wachsende Mittelschicht – dieselbe Zielgruppe sucht auch die Allianz mit rund 210 000 Vertretern im Wachstumsmarkt Indien.

2008 erzielte der gemeinsame Lebensversicherer 1,79 Mrd. Euro an Prämien und einen Betriebsgewinn von 40 Mio. Euro, ein Jahr davor waren es 1,38 Mrd. Euro und ein Verlust von 10 Mio. Euro. Der Schaden- und Unfallversicherer kam 2008 auf 458 Mio. Euro Prämien und 21 Mio. Euro Betriebsgewinn, nach 392 Mio. Euro und 30 Mio. Euro ein Jahr zuvor.

Allerdings setzt die Finanzkrise das Geschäftsmodell zurzeit unter Druck. Das musste zuletzt die Münchener Rück erfahren. Der Industriekonzern Hero sagte im März die 2008 fest vereinbarte Gründung eines gemeinsamen Lebensversicherers ab. Das Unternehmen wolle sich in der Rezession auf das Kerngeschäft konzentrieren, so Hero.

Quelle: Financial Times Deutschland


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