Sondereffekte verschaffen Allianz Gewinn

Schwankende Kapitalmärkte bessern Ergebnis auf

Von Herbert Fromme

und Anja Krüger, Köln

Auch ohne den Verlustbringer Dresdner Bank startet der Allianz-Konzern nicht richtig durch. Zwar steigerte der größte europäische Versicherer den Gewinn im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Das ist zum Teil aber Sonderfaktoren wie dem Verkauf von Anteilen an der Bank ICBC und am Chemiehersteller Bayer geschuldet. Im ersten Quartal hatte der Konzern unter anderem wegen des Verkaufs der Bank gerade noch einen Verlust vermeiden können.

Allianz-Chef Michael Diekmann wollte mit Hinweis auf ein „herausforderndes Marktumfeld“ keine Prognose für das Gesamtjahr abgeben. Das ursprünglich für normale wirtschaftliche Zeiten ausgerufene Ziel eines operativen Gewinns von 8 Mrd. Euro hält er derzeit nicht für erreichbar. „Das sind Level, die kriegen wir in den nächsten zwölf Monaten nicht hin“, sagte er.

In der Lebens- und Krankenversicherung erzielte der Konzern einen operativen Gewinn von 990 Mio. Euro. Aber hier zeigt sich die Volatilität der Finanzmärkte: 2008 nahm der Konzern hohe Abschreibungen auf festverzinsliche Wertpapiere vor, weil die Risiken größer wurden und deshalb die Absicherungskosten für Anleihen stiegen. Jetzt sinken sie, der Versicherer muss Zuschreibungen im Gewinn von 250 Mio. Euro vornehmen. Ohne diesen Effekt stagniert der Überschuss. Im Kerngeschäftsfeld Schaden-/Unfallversicherung halbierte sich das operative Ergebnis sogar fast auf 900 Mio. Euro. Probleme bereiten vor allem der Kreditversicherer Euler Hermes und die Kfz-Sparte. Diekmann gab auch den Namen des neuen paneuropäischen Online-Versicherers bekannt, der von Mitte September an die Allianz24 ersetzt. Er wird Allsecur heißen.

Quelle: Financial Times Deutschland

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