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Ergo baut Angebot für Industrie aus

Posted By Herbert Fromme On 19. Oktober 2010 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Versicherer drängt verstärkt in Nischenmärkte

Herbert Fromme

und Anja Krüger, Düsseldorf

Die Munich-Re-Tochter Ergo will in der Industrieversicherung durch den Ausbau des Nischengeschäfts kräftig wachsen. Als Erstes werde das Unternehmen wieder als führender Versicherer in der Kaskodeckung von Seeschiffen antreten, sagte Christian Diedrich, Ergo-Vorstand und Chef der Ergo Versicherung. „Wir sind im Industriegeschäft in den vergangenen zehn Jahren leicht besser als der Markt gewachsen, jetzt wollen wir das ausbauen“, sagte Diedrich. Die Ergo Versicherung war im Juli aus der Fusion von Hamburg-Mannheimer, Victoria und DAS entstanden und ist die Nummer fünf in der deutschen Schaden- und Unfallversicherung. „Wir kommen 2010 auf rund 3,15 Mrd. Euro Prämie, davon etwa 770 Mio. Euro in der Industrie- und Gewerbeversicherung.“

Die Schiffsversicherung sei zwar nur eine Nische mit rund 95 Mio. Euro Marktprämie in Deutschland. „Aber hier suchen deutsche Firmen nach einheimischer Versicherungskapazität.“ Schließlich kontrollieren deutsche Reeder fast ein Drittel der Weltcontainerschiffsflotte. Dazu passt, dass Ergo in einer separaten Police auch Piraterie und Kidnapping abdeckt. „Wir haben einen Kapitän eingestellt, der das Fachwissen über Schiffe einbringt“, sagte Diedrich. In der Schiffsversicherung ist die Allianz global ein führender Anbieter, die wichtigsten Märkte sind London und Skandinavien. Diedrich will einen Teil des Umsatzes deutscher Reeder zurückholen.

Mit 120 Industriekunden, für die Ergo internationale Programme betreibt, sieht sich der Konzern als einen der größten Anbieter in diesem speziellen Segment. Allerdings muss er das Geschäft über Partnergesellschaften in einem Netzwerk betreiben, mit anderen Töchtern der Munich Re gibt es kaum Kontakt. „Natürlich ist ein Netzwerk komplexer als eine Niederlassungsstruktur, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden damit, wie es funktioniert“, sagte Diedrich.

Quelle: Financial Times Deutschland


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