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HUK-Coburg hängt Allianz in der Kfz-Versicherung ab

Posted By Herbert Fromme On 23. Mai 2012 In Archiv 2006-2012 | No Comments | Drucken

Unternehmen fürchtet aber Konkurrenz durch Autobauer

Herbert Fromme , München

Im Zweikampf an der Spitze des deutschen Autoversicherungsmarkts baut die HUK-Coburg ihre Führung weiter aus. Das Unternehmen habe seit Jahresanfang 160 000 Fahrzeuge hinzugewonnen und versichere nun 8,9 Millionen, sagte Vorstandsmitglied Klaus-Jürgen Heitmann am Dienstag bei der Vorstellung der Jahresergebnisse für 2011. Mit Mopeds sind es über 9,1 Millionen. Bereits Ende 2011 hatte der Versicherer 8,7 Millionen Fahrzeuge ohne Mopeds in den Büchern – und lag damit klar vor der Allianz mit 8,1 Millionen.

Bedroht sieht die HUK-Coburg ihre Position jedoch durch das neue, von der EU initiierte Notrufsystem eCall. Ab 2015 müssen die Hersteller automatische Notrufsysteme in Autos einbauen. Sie sollen bei Unfällen Standort und Zustand des Wagens automatisch an Rettungsleitstellen melden.

Die HUK-Coburg fürchtet nun die Autohersteller als Rivalen, die selbst zusammen mit Partnern wie der Allianz Autokäufern Versicherungen anbieten. Denn die Autobauer setzten darauf, sich alle möglichen Daten über das Fahrzeug senden zu lassen und dann entsprechend zu steuern – beispielsweise Kunden in die eigenen Werkstätten, so Heitmann.

„Um der Autoindustrie das System und die Kosten schmackhaft zu machen, hat die EU-Kommission die Hersteller darauf verwiesen, doch andere Dienstleistungen über die Systeme zu nutzen“, sagte er. „Die Einführung von eCall droht die Kräfteverhältnisse einseitig und unumkehrbar zugunsten der Automobilindustrie zu verschieben.“ Die Kunden müssten entscheiden, wohin die Daten gingen.

Der Konzern nahm im vergangenen Jahr 5,28 Mrd. Euro an Prämien ein, ein Plus von 5,2 Prozent. Der Gewinn sank allerdings spürbar von 319 Mio. auf 199 Mio. Euro. „Die Finanzkrise hat uns 100 Mio. Euro gekostet“, sagte Vorstandschef Wolfgang Weiler mit Blick auf Verluste auf Anleihen kriselnder Euro-Staaten. Die 199 Mio. Euro seien aber „ein mehr als auskömmliches Ergebnis“.

Quelle: Financial Times Deutschland


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