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Makler Marsh reguliert Schäden für Kunden

Posted By Herbert Fromme On 15. Januar 2013 In Allgemein,Archiv | No Comments | Drucken

Für Unternehmen werden Schäden immer öfter zum existenzbedrohenden Albtraum, weil der Versicherer Schwierigkeiten macht. Das will der Makler Marsh ändern und künftig im Kundenauftrag mit den Gesellschaften verhandeln und Ansprüche durchsetzen.

Unternehmen sind bei den meisten Versicherern als Großkunden hoch willkommen. Schließlich bringen sie auf einen Schlag Millionen Euro an Prämie ins Haus. Dafür müssten die Gesellschaften zehntausende Privatkunden werben. Doch zunehmend stellen Firmen fest, dass Versicherer im Schadenfall versuchen, gar nicht oder nur zum Teil zu leisten – und das auch noch mit großer Verzögerung. Inzwischen führen 30 Prozent von Großschäden zu Streit zwischen Kunden und Versicherern. Liquiditätsengpässe und Existenzprobleme für die versicherten Firmen sind die Folge.

Das Problem will der Großmakler Marsh für ein neues Geschäftsmodell nutzen. Nach Capital-Informationen bietet Marsh künftig Firmen an, Großschäden für sie zu regulieren. Der neue Service „ClaimsExcellence“ soll Marsh-Kunden in Deutschland und Österreich offenstehen, andere Unternehmen können ihn gegen Honorar nutzen.

Marsh ist einer der großen Versicherungsmakler für Unternehmen. In der Branche herrschen heftige Konkurrenz und Margendruck. Deshalb sind zusätzliche Dienstleistungen wie die jetzt angebotene Schadenabwicklung sehr wichtig: Sie nutzen bei der Kundengewinnung und –bindung und sorgen für zusätzliche Umsätze.

Marsh-Geschäftsführer Georg Bräuchle bestätigte den Plan. „Das Hauptproblem ist der Zeitfaktor“, sagte Bräuche. Oft sei nach Feuern oder anderen Versicherungsschäden der Erhalt der Marktposition gefährdet. „In vielen Fällen geht es um die Existenz der Unternehmen.“

Versicherer zahlen zwar in vielen Fällen nach Schäden erste Abschlagszahlungen. Doch Bräuchle sieht dennoch große Planungsunsicherheiten. Das gilt für Firmen, die ihren Kunden Schäden aus Nichtlieferung zahlten, Gebäude sofort wieder aufbauen – auch wenn der Versicherer noch nicht gezahlt hat – und die Produktion wieder anlaufen lassen. Ohne hohe Liquiditätsreserven oder eine ausgezeichnete Bonität gerieten Firmen schnell in Finanzengpässe.

Die Marsh-Abteilung für die neue Dienstleistung besteht aus 17 Fachleuten – Schadenregulierer, Ingenieure, Betriebswirte und Finanzfachleute. Marsh rechnet den Service entweder auf Stundenbasis oder gegen ein Erfolgshonorar ab.

Quelle: Capital.de


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