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Munich Re wird Sorgenkind los

Posted By Friederike Krieger und Herbert Fromme On 5. September 2013 In Allgemein,Nachrichten,Rückversicherer,Top News,Versicherer | No Comments | Drucken

Der Rückversicherer trennt sich von dem defizitären US-Krankenversicherer Windsor Health. Das Abenteuer hat die Münchener mehr als 300 Mio. Euro gekostet.

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Munich Re verkauft den US-Krankenversicherer Windsor Health Group

© Jens Weber, München

Die Diversifikationsstrategie des weltweit größten Rückversicherers Munich Re gerät zunehmend unter Druck. Schon seit einigen Jahren arbeitet Chef Nikolaus von Bomhard daran, mit der Krankenversicherung und als Gesundheitsdienstleister ein drittes Standbein neben der Rück- und der Erstversicherung aufzubauen.

Doch das Geschäft läuft nicht wie geplant. Für das Jahr 2012 meldete der Geschäftsbereich Munich Health einen Fehlbetrag von 92 Mio. Euro, der zuständige Vorstand Wolfgang Strassl musste Anfang 2013 gehen.

Jetzt hat sich der Konzern von seinem größten Verlustbringer in dem Bereich getrennt: Der Windsor Health Group (WHG). Munich Re verkauft den US-Krankenversicherer für eine nicht genannte Summe an den Konkurrenten WellCare Health Plans.

Munich Re hatte Windsor Health 2011 für rund 101 Mio. Euro gekauft und mit dem 2008 für 223 Mio. Euro erworbenen US-Krankenversicherer Sterling Life Insurance unter dem gemeinsamen Dach WHG zusammengeführt.

Windsor Health ist ein Medicare-Anbieter, arbeitet also vor allem mit Kunden, die Anspruch auf Unterstützung durch die Regierung haben. Entsprechend exponiert ist das Unternehmen, wenn sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ändern.

Das Medicare-Geschäft von Windsor Health war auch ausschlaggebend für den hohen Jahresfehlbeitrag, den die Munich Health Sparte 2012 eingefahren hat.

Jetzt hat von Bomhard die Reißleine gezogen. Künftig will er das Geschäftsfeld Munich Health in Nordamerika stärker auf das Geschäft mit Firmenkunden ausrichten.

Für 2013 erwartet Munich Re einen kleinen Gewinn für ihre Krankenversicherungssparte. Insgesamt wird der Verkauf von Windsor Health das Ergebnis des Konzerns in diesem Jahr nicht wesentlich beeinflussen, so Munich Re.

Herbert Fromme und Friederike Krieger

 


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[2] Munich Re greift bei Krankenversicherung durch: http://versicherungsmonitor.de/2013/03/munich-re-greift-bei-krankenversicherung-durch/

[3] Munich Re lässt sich die Laune nicht verderben: http://versicherungsmonitor.de/2013/08/munich-re-lasst-sich-die-laune-nicht-verderben/

[4] Munich Re kauft US-Spezialfirma für Wetterrisiken: http://versicherungsmonitor.de/2013/09/munich-re-kauft-us-spezialfirma-fuer-wetterrisiken/